Leben, Tod und Klimawandel
Wenn man es nüchtern betrachtet, ist das eigene Lebensende oder das der Liebsten nicht nur emotional, sondern wirft auch ökologische Fragen auf. In Deutschland sind vor allem Erdbestattungen und Feuerbestattungen üblich. Aber die haben starke Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Eine Kremation, also das Verbrennen des Körpers einer verstorbenen Person, setzt ganz direkt CO₂-Emissionen frei. Bei Erdbestattungen sorgen etwa aufwendig produzierte Särge und Grabbeigaben für eine Belastung des Bodens.
Die Reerdigung als ökologische Bestattung?
Die sogenannte Reerdigung könnte eine Alternative zu Erd- und Feuerbestattungen sein: Der Körper wird hier innerhalb von 40 Tagen zu Erde zersetzt. Dieser Prozess erfolgt in sogenannten Kokons, die von außen erst einmal aussehen wie große Särge. In diese Kokons wird der Körper gelegt — zusammen mit Pflanzenmaterial und Wasser, um dann konstant warm gehalten zu werden. So werden natürliche Zersetzungsprozesse durch Mikroorganismen beschleunigt — die entstandene Erde kann nach 40 Tagen beigesetzt werden.
Wie gehen wir mit dem Ende unseres Lebens um? Und was bedeutet das für den Planeten? In dieser Folge von „Mission Energiewende“ hat detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan mit Pablo Metz und Marcus Schwarz gesprochen. Pablo Metz ist Gründer des Start-ups „Meine Erde“, das als erstes Unternehmen in Deutschland Reerdigungen anbietet. Marcus Schwarz ist forensischer Entomologe am Institut für Rechtsmedizin an der Universität Leipzig. Er hat Reerdigungen forensisch untersucht.