Klimakiller Apfelkuchen?
Mit 21 Kilo pro Kopf pro Jahr ist der Apfel das meistgegessene Obst der Deutschen. Im Herbst ist Apfelsaison, aber wir wollen das ganze Jahr über frische Äpfel in den Supermarktregalen finden. Apfelkuchen schmeckt halt auch im Frühjahr gut und Reibekuchen mit Apfelmus kann man eigentlich zu jeder Jahreszeit essen. Um diesen Bedürfnissen der Konsumentinnen und Konsumenten gerecht zu werden, müssen die Äpfel entweder eingeschifft oder lange gekühlt gelagert werden.
Klimaschutz auf der Streuobstwiese
In den vergangenen zehn Jahren sind 80 Prozent der Streuobstwiesen in Deutschland verschwunden. Und das, obwohl Streuobstwiesen zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas gehören. Nicht nur Insekten wie Bienen, Käfer, Schmetterlinge und Co, sondern auch zahlreiche Vögel und einige Reptilien und Amphibien fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl. Eine Streuobstwiese bietet bis zu 5 000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und Nahrung. Der Vormarsch von modernen Plantagen, die höhere Erträge und damit mehr Profit versprechen, sorgt dafür, dass diese Lebensräume heute stark bedroht sind.
Gerrit Kürschner ist Geschäftsführer von „Äpfel und Konsorten e. V.“. Der brandenburgische Verein setzt sich für den Erhalt und Aufbau von Streuobstwiesen ein. detektor.fm-Redakteurin Marita Fischer hat ihn im November auf einer Streuobstwiese bei Storkow getroffen. Im Podcast erzählt Gerrit, wie das Arbeitsjahr dort aussieht, warum das Konzept so wichtig für den Umweltschutz ist und welche Apfelsorten besonders lecker und gesund sind.
Julian Senn vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg erklärt in der neuen Folge von Mission Energiewende, welche Faktoren in die Klimabilanz eines Apfels einfließen und wie umweltfreundlicher Apfelanbau und -konsum aussehen kann.