15 Millionen Menschen in Deutschland konsumieren regelmäßig Tabak. Die gesundheitlichen Risiken dabei sind bekannt und werden mehr oder minder freiwillig in Kauf genommen, denn Rauchen macht durch das enthaltene Nikotin bekanntermaßen süchtig. Worüber sich die wenigsten Raucherinnen und Raucher allerdings Gedanken machen, ist die Umweltwirkung des Tabakkonsums. Viele werfen ihre Zigaretten regelmäßig auf den Boden, vor allem Bus- und Bahnhaltestellen sind übersät von Zigarettenstummeln.
Zigarettenstummel verseuchen das Grundwasser
Dass das Wegwerfen von Zigarettenstummeln sich negativ auf die Umwelt auswirkt, darauf will das Projekt Unfairtobacco unter anderem aufmerksam machen. Das Projekt wurde vom entwicklungspolitischen Verein Blue 21 e. V. in Berlin ins Leben gerufen und klärt über die sozialen und ökologischen Missstände der Tabakindustrie auf.
Im Filter einer Zigarette findet man neben Nikotin auch Ammoniak und Schwermetalle, die sich im Wasser lösen und vor allem für Tiere und Kleinstlebewesen zur Gefahr werden können.
Der Anbau von Tabak ist ein unfaires Geschäft
Nicht nur die Zigarette als Endprodukt schädigt die Umwelt, auch der Anbau des Rohstoffs ist schädlich für Mensch und Natur. Der Großteil des Tabaks kommt aus Ländern mit unzureichenden Arbeitsschutzbedingungen, was immer wieder dazu führt, dass Kinderarbeit stattfindet. Der Grund dafür sind vor allem die Verträge zwischen den Kleinbauern und den großen Firmen.
Es gibt ein großes Machtungleichgewicht zwischen den Konzernen und den Bauern. Die Bauern haben keinen Einfluss auf die Preise. Und da gibt es aus sehr vielen Ländern den Hinweis, dass sie dadurch kein Geld verdienen. Deshalb können sie keine Arbeiterinnen beschäftigen und setzen ihre eigenen Kinder ein. – Sonja von Eichborn
Der Anbau von Tabak beeinflusst die Umwelt und die Menschen in den Anbauländern aber auch auf andere Art und Weise negativ. Wie, darüber spricht detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Redakteurin Marisa Becker. Sie hat sich unter anderem mit der Frage auseinandergesetzt, ob Tabak aus Deutschland eine faire Alternative wäre, und bei Sven Plaeschke vom Verband Deutscher Tabakpflanzer nachgefragt, wie es um den deutschen Tabak steht.