Umweltzerstörung und Zoonosen
Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen überspringen. Wie eine Vielzahl der Viren kommt auch das Coronavirus aus dem Tierreich. Wenn der Mensch in die Natur eingreift, unberührte Regenwälder rodet und intensive Landwirtschaft betreibt, zerstört er die natürlichen Lebensräume von Wildtieren und begünstigt damit, dass Krankheitserreger überspringen können.
Eine große Artenvielfalt verringert die Gefahr für die Übertragung von zoonotischen Krankheitserregern. Denn die meisten Infektionskrankheiten sind artspezifisch und können sich in einem vielfältigen Ökosystem nicht so schnell verbreiten. Indem der Mensch diese komplexen Systeme zerstört, werden immer mehr Barrieren für gefährliche Viren beseitigt. Wenige Arten werden dadurch dominant, was das Überspringen vom Tier auf den Menschen begünstigt.
Ein neues Verhältnis zur Natur
Die Ursache für die Entstehung von Pandemien liegt in der Umweltzerstörung durch die kapitalistische Konsum- und Produktionsweise. Um den Kreislauf aus Umweltzerstörung, Artensterben und dem Übertragen von Krankheiten zu durchbrechen, muss der Mensch sein Verhältnis zur Natur verändern.
Über den Zusammenhang von Umweltzerstörung und die Entstehung von Pandemien sprechen Mission-Energiewende-Moderatorin Sophie Rauch und detektor.fm-Redakteurin Ronja Morgenthaler mit dem Virologen Jonas Schmidt-Chanasit und der Biologin Katrin Böhning-Gaese.