Waldsterben 2.0
Die schwersten Waldbrände seit Jahren wüten derzeit in Brasilien und bedrohen das empfindliche Ökosystem. Aber nicht nur in Südamerika, auch hierzulande ist die Lage des Waldes kritisch. Der Klimawandel setzt den Bäumen zu. Ganze Baumbestände sind in den letzten Monaten regelrecht vertrocknet. Der BUND spricht von einem „Waldsterben 2.0″.
Die Auswirkungen der Trockenheit haben mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das man in Deutschland bisher noch nicht gekannt hat. Dabei sind nicht mehr nur besonders hitzeempfindliche Baumarten betroffen. Auch Bäume, die bisher als robust gegolten haben, leiden zunehmend unter der Trockenheit.
Der Wald wird sich verändern
Das Klima verändert sich so schnell, dass sich die Bäume nicht mehr anpassen können. Extreme Trockenperioden werden hier in Zukunft eher die Regel als die Ausnahme sein. Das heißt auch, dass der Wald sich verändern wird. Einige Baumarten, die es hier noch in großer Zahl gibt, könnten künftig ein seltener Anblick werden. Dafür werden andere Arten, die mit dem heißen Klima besser zurechtkommen, hier heimisch werden.
Wir müssen uns damit abfinden, dass in Zukunft Schäden auftreten werden und dass auch Bäume absterben und ausfallen werden. Wir müssen die Wälder so gestalten, dass diese Schäden verkraftbar sind. – Dr. Jürgen Bauhus, Professor für Waldbau an der Uni Freiburg.
detektor.fm-Redakteur Yannic Köhler ist nach Dessau in die Mosigkauer Heide gefahren und hat dort mit Oberforstinspektor Jürgen Kristin über die Situation des Waldes in Deutschland gesprochen. Davon erzählt er Christian Eichler in dieser Folge von Mission Energiewende.