Ohne Bienen kein Leben, kein Alltag
Sie sind fleißig, unermüdlich im Einsatz und dabei ganz unscheinbar. Die Arbeit von Insekten ist wichtig. Geschätzt 90 Prozent der Ernten auf der Welt würden fehlen, wenn es sie nicht mehr gäbe. Denn etwa 88 Prozent aller Wild- und Kulturpflanzen auf dem Planeten werden von Bienen, aber auch von Schmetterlingen, Hummeln, Fliegen, Wespen und Käfern bestäubt. Allein in Deutschland lässt sich der Wert dieser Bestäubungsleistung jedes Jahr auf 3,8 Milliarden Euro beziffern, haben Forscherinnen und Forscher ausgerechnet.
Dr. Melanie von Orlow ist Biologin und arbeitet beim Naturschutzbund (NABU) in Berlin. Sie sagt: Interessant sei dabei, dass weltweit eigentlich nur 14 Prozent der vom Menschen kultivierten Pflanzen wirklich deutlich von der Honigbiene profitieren.
Biene ist nicht gleich Biene
Viele Menschen denken bei Bienen zuerst an die Honigbiene, dabei zählen Expertinnen und Experten insgesamt etwa 585 Wildbienenarten in Deutschland. Eine der bekanntesten unter ihnen ist die Hummel. Viele Wildbienenarten leben allein, darin unterscheiden sie sich von der Honigbiene, die in Staaten lebt. Außerdem sind Honigbienen nicht so wählerisch, wenn es um ihre Nahrung geht. Viele Wildbienenarten haben sich häufig auf bestimmte Pflanzengruppen spezialisiert.
Im ersten Teil unserer Doppel-Folge über Bienen sprechen detektor.fm-Redaktionsleiterin Ina Lebedjew und detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat über die Bedeutung von Bienen für das Leben auf der Erde. Sie klären, welche Unterschiede es zwischen Wild- und Honigbienen gibt, und besprechen, warum scheinbar immer mehr Bienen in die Stadt ziehen. Außerdem kommt die Biologin und Imkerin Dr. Melanie von Orlow zu Wort, sie leitet die Landesgeschäftsstelle des NABU in Berlin.