Während Corona-Pandemie haben Zimmerpflanzen einen Verkaufs-Boom erlebt. Die Ausgaben für Blumen sowie Zier- und Zimmerpflanzen sind laut dem Zentralverband Gartenbau 2021 um 9,6 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro angestiegen. Aber unsere grünen Mitbewohnerinnen haben nicht nur schöne Seiten.
Das Problem mit der Nachhaltigkeit
Gut 80 Prozent der Zimmerpflanzen, die wir in Deutschland kaufen, kommen aus dem Globalen Süden. Wo genau sie unter welchen Bedingungen gezüchtet werden, bleibt aber oft unklar. Der EU-Pflanzenpass etwa gibt darüber keine Auskunft. Klar ist allerdings: Auf ihren langen Transportwegen nach Europa wird viel CO2 ausgestoßen. Im Globalen Süden werden die Pflanzen mit giftigen Pestiziden, Düngemitteln und anderen synthetischen Stoffen behandelt, die so gefährlich für Menschen und Umwelt sind, dass sie hierzulande oft verboten sind. Und: Die Pflanzen wachsen oft in torfhaltiger Erde. Beim Torf-Abbau werden ganze Ökosysteme, nämlich Moore, zerstört.
Zimmerpflanzen in Bio-Qualität
Wer jetzt schon die ein oder andere konventionelle Zimmerpflanze im Wohnzimmer stehen hat: Düngen kann man auch ohne Chemikalien, Pflanzenerde gibt es ohne Torf und im Internet gibt es viele Pflanzentauschbörsen, damit man keine neuen mehr kaufen muss. Und es lohnt sich, in Gartencenter und Co nach bio-zertifizierten Alternativen Ausschau zu halten und im Einzelhandel nachzufragen. Noch ist das Angebot allerdings überschaubar.
Was zeichnet bio-zertifizierte Zimmerpflanzen aus? Und warum ist ihr Markt in Deutschland heute noch nicht so weit entwickelt? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew mit Redakteurin Charlotte Müller in der neuen Folge von Mission Energiewende. Charlotte hat sich mit BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel und mit Klaus Bongartz, Gartenbauberater und Mitglied bei der föga e. V., einmal genauer unterhalten.