Der stärkste Klebstoff der Welt
Es gibt Weltrekordversuche, bei denen man zweimal hinsehen muss, um zu glauben, was da gerade passiert. So wie beim Weltrekord, den das Windacher Unternehmen DELO Industrie Klebstoffe vor zwei Jahren aufgestellt hat: Gerade mal drei Gramm eines besonders starken Delo-Klebstoffs waren nötig, um einen LKW mit mehr als 17 Tonnen Gewicht in die Luft zu heben. Dafür wurde ein wärmehärtendes Epoxidharz verwendet, mit dem sonst vor allem Autos und Maschinen geklebt werden.
Dieser Weltrekord zeigt, dass Industrieklebstoffe mit gewöhnlichen Haushaltsklebern nicht viel zu tun haben. Sie sind viel stärker und härten auch wesentlich schneller aus. Je nach Einsatzbereich lassen sie sich zum Schutz elektronischer Komponenten einsetzen, halten die Hitze aus, die in einem Motorraum entsteht, oder sind so flexibel, dass sie mit Membranen mitschwingen und sich dadurch zum Verkleben von Smartphonelautsprechern eignen.
Digital Natives des Mittelstands
Für Delo-Geschäftsführerin Sabine Herold ist deshalb klar: Auch für die Digitalisierung braucht es innovative Klebstoffe. Delo arbeitet eng mit Unternehmen zusammen, die für ihre Produkte Klebstoffe benötigen. Dafür muss sich das Unternehmen nicht nur mit Klebstoff, sondern auch mit den entsprechenden digitalen Prozessen auskennen. Die meisten Industrie-Mittelständler, sagt Sabine Herold, seien in Sachen Digitalisierung gut aufgestellt. Sie sieht die politisch Verantwortlichen in der Pflicht, weniger Bürokratie zu wagen und mehr Spielräume für mittelständische Unternehmen zu eröffnen.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Claudius Nießen verrät Delo-Geschäftsführerin Sabine Herold, wie der Klebstoff der Zukunft aussieht und welche politischen Rahmenbedingungen für digitale Innovationen sorgen.