Es war eine der schlimmsten Sturmfluten der letzten Jahre an der Ostseeküste. Besonders die Insel Usedom hat es in der Nacht zum Donnerstag hart getroffen: Hier sind große Teile der Steilküste abgebrochen und Dünen wurden abgetragen. Sogar eine Uferpromenade brach weg und auch einen Imbiss hat es getroffen.
Deutschlands neue Küsten
Wie schlimm es wirklich ist, wird nun auch aus der Luft untersucht. Die Küsten werden seit heute neu vermessen. Dazu steigen Flugzeuge mit spezieller Lasertechnik auf und erfassen ein komplett neues Bild von Deutschlands Küste.
Die Daten werden nicht nur im Küstenschutz genutzt: Auch Land- und Seekarten werden damit aktualisiert. Was also seit heute dort oben erfasst wird, steht demnächst in den Atlanten, Schulbüchern und Online-Lexika.
Wie man das überhaupt macht und warum es so schnell geht, das hat detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf den Geschäftsführer der Firma Milan Geoservice gefragt: Sven Jany. Seine Firma wurde vom Land Mecklenburg-Vorpommern mit der Neuvermessung der Küsten beauftragt.
Warum Küstenabbrüche dazugehören
So, wie es derzeit aussieht, sind die Schäden an den Küsten überschaubar. Zumindest scheint das der erste Eindruck bei den Verantwortlichen zu sein.
Warum aber ist es dann so wichtig, dass die Vermessungsflugzeuge so schnell aufsteigen? Was bringen diese Daten – und vor allem: Was geschieht mit ihnen?
Lars Tiepolt vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Rostock koordiniert die Vermessung und erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Astrif Wulf, warum abgebrochene Küsten etwas Gutes sind.