Nahrungsergänzungsmittel für jede Lebenslage
Gegen Wadenkrämpfe lösen wir uns schnell eine Magnesiumtablette auf. Mit Vitamin-D-Präparaten soll man Depressionen vorbeugen können. Fischölkapseln, heißt es, stärken das Herz-Kreislaufsystem und fördern die Gehirnentwicklung bei Kindern. Nie war der Markt für Nahrungsergänzungsmittel so groß wie heute.
Die Verpackungen versprechen, unserer Gesunderhaltung, Heilung oder Selbstoptimierung zu dienen. Manch einer von uns nascht die bunten Nahrungsergänzungsmittel wie Smarties. Für jeden dritten Deutschen gehören sie laut einer Umfrage zum Alltag. Durch Werbeversprechungen neigen wir dazu, Nahrungsergänzungsmittel für Arznei zu halten – dabei gelten sie als Lebensmittel. Doch was uns vermeintlichen Rundumschutz verspricht, kann durchaus auch schädlich sein.
Durchfall dank Magnesium
Seit Neuestem stehen Magnesiumpräparate in der Kritik, teilweise hoffnungslos überdosiert zu sein. Als Folge können Durchfall und Erbrechen auftreten. Dabei liegt hier nur die Spitze des Eisberges. Denn keines der Präparate muss vor Markteinführung von einer Gesundheitsbehörde überprüft werden. Durch ihren unregulierten Vertrieb kann erst im Nachhinein festgestellt werden, ob sich in ihnen nicht sogar gesundheitliche Risiken verbergen. Kaufen kann man sie allerdings so gut wie überall.
Ein Märchen vom Mangel?
Wer ausreichend Obst und Gemüse isst, hat in der Regel keine Probleme mit einer möglichen Unterversorgung an Vitaminen oder anderen Stoffen. Eine generelle Absage an Nahrungsergänzungsmittel muss man allerdings nicht erteilen. Für einzelne Bevölkerungsgruppen ist es durchaus angebracht, sich über den richtigen Umgang mit den Präparaten zu belesen. Ein Grund mehr für die Bundesverbraucherzentrale, eine neue Seite über dieses Thema online zu stellen: Klartext Nahrungsergänzung.
Jetzt mal Klartext
Die Seite stützt sich dabei auf neueste Umfrageergebnisse zur Einnahme der Präparate in der Bevölkerung und schärft den Blick gegenüber den finanziell einträglichen Produkten. Dabei handelt es sich hier weniger um den mahnenden Zeigefinger als um einen Service der Verbraucherzentralen selbst. Neben umfangreichen Infotexten können Besucher auch eigene Fragen per Online-Formular einschicken.
Ein Grund mehr für detektor.fm-Moderatorin Carina Fron, mit Angela Clausen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen über die Präparate zu sprechen.
Redaktion: Alexander Goll