Es gibt Dinge, die sind unbezahlbar. Ein unerwartet sonniger Tag im Herbst, ein Balkon mit Blick ins Grüne, ein Spaziergang im Wald an der frischen Luft. Manchen davon doch einen Geldwert beizumessen, scheint in einigen Fällen sinnvoll oder sogar notwendig zu sein. Was die Natur für uns leistet, lässt sich auch ökonomisch ausdrücken.
Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung UFZ untersucht seit inzwischen zehn Jahren die sogenannten Ökosystemleistungen. TEEB nennt sich das Projekt, das 2007 startete, „The Economics of Ecosystems and Biodiversity“.
Naturkapital – ein umstrittener Begriff
Womit die Wissenschaftler rechnen ist „Naturkapital“ – Bestände der Natur, aus denen Leistungen fließen, die dem Menschen zugute kommen. Der Begriff ist sehr auf die Interessen des Menschen ausgerichtet. Das ist ein wesentlicher Kritikpunkt an diesem Konzept.
Die Natur wird betrachtet als Dienstleisterin für den Menschen, seinen Interessen dienend. Das ist natürlich eine Einschränkung, über die muss man sich im Klaren sein, aber dann kann dieses Konzept trotzdem sehr hilfreich sein. – Prof. Dr. Bernd Hansjürgens, Ökonom am UFZ
Ökonomische Rechnungen für politische Entscheidungen
Hansjürgens Team berechnet etwa, wie Ackerland möglichst nachhaltig bewirtschaftet werden kann. Oder aber, wie viel ein Park für die Lebensqualität der Menschen bedeutet, was sich zum Beispiel an den unterschiedlichen Mietpreise ablesen lässt. Die ökonomischen Berechnungen, die sie am Ende aufstellen, können dann für politische Entscheidungen herangezogen werden.
Wie genau die Wissenschaftler vorgehen, und wieso die Berechnung des Naturkapitals wichtig ist, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Eva Morlang mit Prof. Dr. Bernd Hansjürgens gesprochen, dem Leiter des Departements Ökonomie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ.
Das Forschungsquartett in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
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