Morgen ist es wieder soweit: Eine Sonnenfinsternis überschattet Deutschland. Dass sie kein Vorbote eines nahenden Weltuntergangs ist, wissen spätestens seit 1999 auch die letzten unter uns. Damals fürchteten einige Menschen, dass mit der totalen Sonnenfinsternis Nostradamus Prophezeiung in Erfüllung geht. Einige wappneten sich mit Konservendosen.
Dieses Mal sieht Deutschland dem Naturschauspiel entspannter entgegen, obwohl einige Sicherheitsvorkehrungen trotzdem getroffen werden sollten. Schließlich ist die direkte Strahlung einer Sonnenfinsternis gefährlich für die Augen.
Treffen sich Erde, Mond und Sonne
Vorraussetzung für das Naturschauspiel ist, dass Sonne, Mond und Erde auf einer Linie stehen. Schiebt sich der Mond vor die Sonne, sprechen Experten von einer Sonnenfinsternis. Übrigens: Bei einer Mondfinsternis wird der Mond nicht mehr voll von der Sonne bestrahlt, da er durch den Schatten der Erde läuft.
Eine totale Sonnenfinsternis ist sehr selten. Zwar findet das Naturereignis weltweit alle paar Jahre statt, an ein und demselben Ort jedoch nur alle 375 Jahre. In diesem Jahr treffen sich Mond und Sonne über dem Nordatlantik. Nur hier gibt es auf einem knapp 400 Kilometer breiten Streifen eine totale Sonnenfinsternis zu sehen, bei uns in Deutschland deshalb eine partielle. Denn je weiter südlich sich der Beobachter befindet, desto geringer ist der Effekt.
In der Grafik ist das deutlich zu erkennen: Eine partielle Sonnenfinsternis ist innerhalb des Mondschattens zu sehen, dargestellt als grauer Kreis. Die totale Sonnenfinsternis, der kleine schwarze Punkt, verläuft nur durch das Meer.
„SE2015Mar20T“ by A. T. Sinclair – NASA (http://eclipse.gsfc.nasa.gov/SEgoogle/SEgoogle2001.html). Licensed under Public Domain via Wikimedia Commons.
SoFi-Brille oder Autofolie?
Wer die Sonnenfinsternis beobachten will, sollte nicht leichtfertig einen Blick in den Himmel wagen. Die Strahlung kann die Netzhaut des Auges verbrennen, was im schlimmsten Fall zur Erblindung führt. Der sicherste Weg, das Natureignis zu verfolgen, sind die sogenannten SoFi-Brillen. Sie sind mit einer spezielle Folie versehen, die nur ein Hunderttausendstel des Sonnenlichts durchscheinen lässt. Das Problem: Bei den meisten Optikern sind sie bereits ausverkauft.
Wer trotzdem einen Blick auf die Sonnenfinsternis riskieren will, sollte die Finger von gerusten Glasscheiben, Skibrillen, Autofolie oder anderen Hausmitteln lassen. Eine sichere Methode ist, die Frontkamera des Smartphones einzuschalten, sich mit dem Rücken zur Sonne zu stellen und die Sonnenfinsternis über das Display zu beobachten. Wem das zu kompliziert ist, der kann sich auch einfach mit Knabberzeug vor den Computer setzen. Denn einige Fernsehsender übertragen die Sonnenfinsternis live im Internet.
Wie Beobachter der Sonnenfinisternis ihre Augen richtig schützen, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Maria Mathias mit Ronny Schmidt gesprochen. Er ist Optiker aus Leipzig.
Redaktion: Maria Mathias und Marie-Kristin Landes