Konsum ist nicht so einfach nachweisbar
Bislang ist davon ausgegangen worden, dass sich Cannabiskonsum durch eine Haar-Analyse und Rückständen in der Haarwurzel zweifelsfrei festellen ließe. Doch ein Forscherteam der Universität Freiburg um Professor Volker Auwärter hat nun rausgefunden: Dieser Cannabis-Test ist unzuverlässig.
Selbsttest für die Wissenschaft
Zwei Mitarbeiter der Uni Freiberg haben einen Selbsttest gewagt: 30 Tage haben sie ein halbsynthetisches THC, das sogenannte Dronabinol, regelmäßig zu sich genommen. Danach folgten Messungen.
Heraus kam: die THC-Einlagerungen bilden sich nicht, wie bisher angenommen, in der Haarwurzel. Konkret heißt das: Eine Haaranalyse beweist nicht, ob Cannabis konsumiert wurde.
THC übertragbar
Doch die Studie produzierte noch mehr Zweifel an der bisherigen Methode. Denn die Forscher konnten zeigen: Reste von THC können auch durch Körperkontakt übertragen werden.
Sobald jemand, der gekifft hat, eine andere Person berührt oder ihr durch die Haare streicht, können THC-Reste übertragen werden. Die Folge: der Test würde dort, obwohl kein Cannabis konsumiert, ebenfalls positiv.
Die Übertragung geschieht durch Schweiß- und Talgdrüsen. Auch das bloße Passivrauchen, beispielsweise in einem Club oder einer Kneipe, hinterlässt Rückstände auf den Haaren von Nicht-Konsumenten – Rückstände, die auch nach mehreren Haarwäschen nicht so einfach verschwinden.
detektor.fm-Moderator Alexander Hertel hat mit dem Leiter der Studie, Volker Auwärter, über verschiedene Nachweismethoden von Cannabis und die Konsequenzen aus der Studie gesprochen.
Redaktion: Mirjam Ratmann, Maria Mathias