Walgesang aufgezeichnet
Forscherinnen und Forscher der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde, ist es geglückt, den Walgesang einer der seltensten Walarten aufzunehmen. Die Meeresbiologen konnten zum ersten Mal den Gesang des Pazifischen Nordkapers, einem Wal aus der Gattung der Glattwale, erfassen. Es bewegen sich schätzungsweise nur noch 30 Exemplare des Nordkapers durch die Beringsee.
Über acht Jahre hinweg haben die Wissenschaftler an fünf verschiedenen Orten der Beringsee vier eindeutige Gesänge gesammelt. Schon in der Vergangenheit hatten sie besondere Geräusche wahrgenommen, konnten diese aber in der Felduntersuchung nicht zuordnen.
Vielfältige Sounds
Nach sieben langen Jahren schaffte die Forschungsgruppe 2017 den Durchbruch und hat den Walgesang eines Nordkapers live mitgehört.
Die pazifischen Glattwale senden eine Vielfalt verschiedenster Geräusche aus. Sie machen trillernde Sounds, stöhnen oder geben Aufschreie von sich. Die überwiegende Kommunikation erfolgt aber durch einen Ausruf, der einem Pistolenschuss gleicht. Erst wenn die verschiedenen Geräusche klar einem rhythmischen Muster folgen, wird von einem Walgesang gesprochen.
Jetzt, wo man die Gesänge kennt, kann man die Wale möglicherweise einfacher aufspüren. Akustisch sind die Tiere besser zu erfassen als visuell. – Fabian Ritter, Whale & Dolphin Conservation
Aufnahme
Um die Geräusche der Unterwassersäuger aufnehmen zu können, werden Hydrophone eingesetzt. Diese Unterwassermikrofone wandeln die Schallwellen in eine elektrische Spannung um, die dem Schalldruck entspricht.
Über den Gesang des Pazifischen Nordkapers hat detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Fabian Ritter von der Organisation Whale & Dolphin Conservation gesprochen.
Redaktion: Alina Metz und Frederik Trautmann