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Kühle Erfrischung an heißen Tagen: ein Sprung in den See. Foto: Sprungturm am Maisinger See CC BY-SA 2.0 | Starnberger Fünf-Seen-Land / flickr.com

Ökologische Qualität der deutschen Badegewässer

„Klares Wasser gibt’s auch im Schwimmbad“

36 Grad und es wird noch heißer? Da hilft nur eins: Ab an den See. Das kann man in Deutschland auch bedenkenlos tun, denn die Qualität unserer Badegewässer ist hervorragend, zumindest für Menschen. Wie aber steht es um Tiere und Pflanzen?

Wasserqualität vs. ökologische Qualität

Der Bericht der Europäischen Umweltagentur zur Qualität der Badegewässer bescheinigt 91 Prozent der deutschen Badegewässer eine ausgezeichnete Wasserqualität. Ein Bericht der Bundesregierung zeigt jedoch, in nur knapp acht Prozent der Gewässer in Deutschland wurde eine gute oder sehr gute ökologische Qualität gemessen. Bei der Qualität von Badegewässern ist vor allem die Sauberkeit des Wassers entscheidend.

Wenn sonst im See nicht besonders viel ist, ist uns Menschen das egal oder fast lieb. Und diese intakte Natur ist eine Sache, wo wir oft vergessen haben, wie das aussieht. – Laura von Vittorelli, Leiterin für Gewässerpolitik beim BUND

Ob Gewässer wirklich gesund sind, zeigen die im Wasser angesiedelten Lebewesen. Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass in knapp 92 Prozent der Gewässer weniger Lebewesen vorkommen, als natürlicherweise vorhanden sein sollten. Hier schneiden in Deutschland vor allem Flüsse eher schlecht ab. In Seen können wesentlich leichter Maßnahmen ergriffen werden, um der schlechten Qualität entgegenzuwirken. Deshalb eignen sich Flüsse auch selten zum Baden.

Badegewässer: „Das Maß der Dinge ist das Problem“

Der Lebensraum in Gewässern wird vom Umfeld beeinflusst. Das größte Problem stellt hierbei die Landwirtschaft dar. Verwendete Düngemittel und Pflanzenschutzmittel verunreinigen das Wasser und greifen so auch die Pflanzen und Tiere in den Gewässern an. Auch künstliche Veränderungen wie zum Beispiel Schneisen spielen eine entscheidende Rolle. Doch auch beim Baden greifen wir in den natürlichen Lebensraum des Gewässers ein. Vor allem die Uferlandschaften werden durch viele Menschen, Handtücher und unseren Müll zerstört.

Das Badegewässer zu benutzen, ist angesichts aller anderen Probleme das geringste Problem. Es kommt natürlich immer darauf an, wie viel. – Laura von Vittorelli, BUND

Ob Badegewässer trotzdem auch natürlicher Lebensraum für Tiere und Pflanzen sein können, und was getan werden kann, um die ökologische Qualität unserer Gewässer zu verbessern, weiß Laura von Vittorelli. Sie ist Leiterin für Gewässerpolitik beim BUND und hat mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler über die deutschen Badegewässer gesprochen.

Laura von Vittorelli - schwimmt auch selber gerne – und kümmert sich beim BUND um Gewässerpolitik.

schwimmt auch selber gerne – und kümmert sich beim BUND um Gewässerpolitik.
Naja, Wasser ist auch klar im Schwimmbad. Bei der Frage, ob wir darin schwimmen können, geht es wirklich nur darum, ob Krankheitserreger darin sind oder nicht. Ich glaube, wir haben vergessen, wie intakte Natur aussieht.Laura von Vittorelli
Qualitaet der deutschen Badegewaesser 05:36

Redaktion: Isabel Woop

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