On The Rocks – der Boulder Podcast wird präsentiert von Mammut. Absolute alpine!
John Gill schreibt Geschichte
Wann die ersten Sportkletterer auf die Idee kamen, Gesteinsblöcke zu erklimmen, lässt sich nicht genau sagen. Belege, dass an Felsen in Schottland, Frankreich oder den USA gekraxelt wurde, gibt es für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als Vater des Boulderns gilt aber der US-Amerikaner John Gill. Sein Name fällt immer, wenn es um die Geschichte des Boulderns geht. Er definiert in den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts den Begriff „Bouldern“ und macht sich als Kletterer einen Namen. Dabei ist Gill damals eigentlich Ringeturner und entdeckt das Klettern am Fels als Trainingsmöglichkeit für sich. Der Sportler nutzt dabei Elemente aus dem Geräteturnen und erfindet neue Klettertechniken, die den Sport bis heute prägen.
Die „Bleausards“
Unabhängig von John Gill gilt der sandsteinreiche Wald in der Nähe der französischen Kleinstadt Fontainebleau südlich von Paris als eine wichtige Keimzelle des Bouldersports. Dort kletterten zu Beginn des 20. Jahrhundert junge Alpinisten, später auch „Bleausards“ genannt, an den Gesteinsblöcken hoch und runter. Damals tun sie das allerdings noch nicht aus reinem Vergnügen, sondern um für Gebirgstouren in den Alpen zu trainieren. Dennoch bleiben auch sie nie unerwähnt, wenn es um die Geschichte des Boulderns geht.
Erste Boulder in der Fränkischen Schweiz
In Deutschland bringt Wolfgang „Flipper“ Fietz das Bouldern voran. Der Nürnberger gilt als deutscher Vorreiter des Boulderns. In den Siebziger und Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts widmet er sich dem damals noch belächelten, bodennahen Klettern. Vor allem in der Fränkischen Schweiz klettert er viele Boulderrouten frei, erinnert sich Andreas Hofmann. Auch er ist Nürnberger, hat die Erfolge von Flipper Fietz miterlebt und ist selbst in der Fränkischen Schweiz gebouldert. Seine Erfahrungen hat der Fünfzigjährige auch in einem Buch festgehalten. Heute bildet Hofmann unter anderem im Namen des DAVs Bouldertrainer aus.
Den Boulder-Boom und die Leistungssprünge der Boulderer der letzten Jahre seien noch vor zehn Jahren unvorstellbar gewesen, sagt Hofmann. Er glaubt eine normale Entwicklung einer jungen Sportart miterlebt zu haben und freut sich darüber, was heute möglich ist.
Astrid Wulf blickt gemeinsam mit Kletterprofi Andi Hofmann auf die Geschichte des Boulderns zurück:
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