On The Rocks – der Boulder Podcast wird präsentiert von Mammut. Absolute alpine!
Wieder lebensfroh durch Therapeutisches Klettern
Das sogenannte Therapeutische Klettern ist vielseitiger, als es zunächst den Anschein hat. Es kann auf ganz unterschiedliche Weise in der Orthopädie, Sporttherapie, Kinderheilkunde und Psychotherapie angewandt werden. Natürlich stehen dabei immer das Klettern und Bouldern im Fokus der Therapien.
Katharina Luttenberger arbeitet in der Psychiatrie der Uniklinik Erlangen. Sie hat erlebt, wie sich Bouldern positiv auf Depressionen auswirkt. Deshalb hat die Psychologin und begeisterte Boulderin sich dazu entschieden – unter der Überschrift „Klettern und Stimmung“ – auf diesem Gebiet weiterzuforschen.
Inzwischen leitet sie eine umfangreiche Studie zum Thema. Damit will sie noch genauer darlegen, wie die Bouldertherapie funktioniert. Dafür nehmen Luttenberger und ihre Kollegen seit Mai verschiedene Therapiegruppen in Erlangen, Weyarn bei München und Berlin genau unter die Lupe. Das Geld dafür kommt von der OH-DO-KWAN Stiftung. Diese fördert auf Basis buddhistischer Werte unter anderem Sport und Wissenschaft.
Endgültige Ergebnisse liegen den Forschern nicht vor, denn die Studie läuft noch. Ab Februar 2018 können Depressive an einen weiteren Durchgang von Bouldertherapien teilnehmen. Doch bereits in vorangegangenen Untersuchungen hat das Team um Katharina Luttenberger bereits einen signifikanten und klinisch relevanten Rückgang der depressiven Symptomatik festgestellt. Auch weitere Syndrome haben sich demnach verbessert.
Bouldern nach Bänderriss
Auch René Kittel forscht zum Therapeutischen Klettern. Allerdings tut er das nicht auf dem Feld der Psycho-, sondern der Physiotherapie. An der Universität Potsdam beschäftigt sich der Sportwissenschaftler mit der Trainings- und Bewegungslehre und hat sich auf das Bouldern spezialisiert. Kittel sagt, nicht nur Menschen mit Rückenproblemen oder einem Kreuzbandriss können vom Klettern profitieren. Bouldern könne auch Patienten mit Skoliose, Multipler Sklerose oder einem Schlaganfall zumindest ergänzend helfen.
Das Therapeutische Bouldern ist allerdings nicht mit einem Hobbybesuch in der Kletterhalle vergleichbar. Denn der Therapeut muss sich sehr gut auskennen. Er muss für den Patienten passende Boulderrouten an die Wand schrauben. An ihnen wird dann trainiert.
detektor.fm-Reporterin Astrid Wulf hat mit den Boulder-Forschern gesprochen und nachgefragt, wie dieser Sport bei Depressionen und bei Schmerzen helfen kann.
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