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Riesige Ölschlieren haben den Golf von Mexiko verschmutzt nachdem die Plattform Deepwater Horizon 2009 explodierte. Kann der Meeresatlas ein Umdenken bewirken? Foto: Joe Readle | AFP
Bild: Joe Readle | AFP

Qualität der Ozeane | Meeresatlas 2017

Das Meer hat Stress

Dass unsere Weltmeere überfischt und vermüllt sind, ist keine neue Nachricht. Doch das Maß der Meere ist mehr als voll. Der diesjährige Meeresatlas zeigt anschaulich, wie es um unser wichtigstes Ökosystem steht. Seine Bilanz ist alarmierend.

Der Meeresatlas alarmiert

Die Weltmeere sind Nahrungslieferant, Transportweg, Sauerstoffproduzent und vor allem: die Quelle allen irdischen Lebens. Es liegt also auf der Hand, warum wir dieses gigantische Ökosystem schützen und respektieren sollten. Ohne Ozeane würden wir nicht existieren. Heutzutage sind allerdings Fotos von im Meer treibenden Müllinseln keine Sensation mehr wert.

Doch der kürzlich erschienene Meeresatlas schlägt trotzdem, oder gerade deswegen, Alarm: Der Raubbau an den Weltmeeren nimmt überhand. Das empfindliche Ökosystem ist gestresst. Wenn nicht damit begonnen wird, die zunehmende Industrialisierung der Meere aufzuhalten, könnte das schlimme Folgen haben.

Der Meeresatlas enthält den Stand der Forschung und des Wissens zum Thema Mensch und Meer. Er bereitet das Thema auf, wie wir auf der einen Seite von dem Meer profitieren. – Martin Visbeck, Sprecher des Projektes „Ozean der Zukunft“

Hauptdarsteller im Klimawandel

Was viele nicht wissen: Die Weltmeere kompensieren über 90 Prozent der globalen Erwärmung. Allerdings heizen sich auch die Ozeane kontinuierlich auf. Dadurch gerät ihr pH-Wert aus dem Gleichgewicht: Die Meere werden sauer.

Das bedroht vor allem die Meeresbewohner. Schon heute leiden viele Korallen- und Muschelarten unter der Übersäuerung. Aber auch Fische und Krustentiere sind in Gefahr. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnte das in wenigen Jahrzehnten eine Vielzahl an Nahrungsmittelquellen auslöschen.

Schlupflöcher im Seerecht

Doch der Schutz der Meere gestaltet sich zunehmend schwieriger. Ein Hindernis stellt das das internationale Seerecht dar. Zu viele Instanzen verkomplizieren die rechtliche Lage, zu wenige Meeresgebiete stehen unter aktivem Schutz.

Zu guter letzt: Todeszonen

Ein weiteres Problem sind sogenannte Todeszonen. So werden Gebiete genannt, in denen kaum Leben mehr existiert, weil es zum Beispiel keinen Sauerstoff mehr gibt.

Der diesjährige Meeresatlas versammelt Informationen aus den verschiedensten Forschungsgebieten. Martin Visbeck ist Sprecher des verantwortlichen Projektes „Ozean der Zukunft“ und stellt den Meeresatlas im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Lucas Kreling vor. Er forscht als Professor für Physikalische Ozeanographie am Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung.

Prof. Dr. Martin Visbeck - ist Sprecher des Projektes "Ozean der Zukunft" und forscht zur Ozeanischen Zirkulation.

ist Sprecher des Projektes „Ozean der Zukunft“ und forscht zur Ozeanischen Zirkulation.
Wir erwarten vom Meeresatlas, dass er uns hilft in der Bevölkerung das Bewusstsein für den Ozean zu schärfen.Prof. Dr. Martin Visbeck
Meeresatlas – Die Ozeane sind gestresst 06:09

Redaktion: Charlotte Muijs

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