Ein nicht zu stopfendes Loch
So wie die meisten Galaxien hat auch unsere Milchstraße ein Schwarzes Loch. Schwarze Löcher selbst kann man nicht sehen. Wenn aber Materie in Schwarze Löcher hineinfällt, erhitzt sie sich und macht so den Umriss des Lochs sichtbar. Das Loch leuchtet auf, während etwas hineinfällt.
Genau das passiert gerade bei dem Schwarzen Loch in der Milchstaße. Es leuchtet momentan besonders hell, weshalb Forschende der University of California darauf schließen, dass es besonders aktiv ist. So aktiv wie nie zuvor um genau zu sein. Beobachtet wird das Schwarze Loch schon seit 24 Jahren.
Das sind sehr aufregende Studien, da dieses Schwarze Loch sich in der Tat innerhalb von Minuten ganz dramatisch in der Helligkeit verändert. Das ist außergewöhnlich. – Gunther Witzel, Weltraumforscher
Kann es uns gefährlich werden?
Eigentlich gilt das Schwarze Loch in der Milchstraße als ein ruhiges Loch, das nicht so viel „Hunger“ hat. Daher stellt sich momentan die Frage, was die Ursache für die Veränderung im „Essverhalten“ des Schwarzen Lochs ist. Eine Erklärung, warum es zu der Veränderung gekommen ist, gibt es aber noch nicht.
Ist das Schwarze Loch vielleicht in eine neue Phase eingetreten? Bedeutet das eine Gefahr für uns? Und woher kommt überhaupt diese Metapher der Nahrungsaufnahme, die verwendet wird, um die Aktivität eines Schwarzen Lochs zu beschreiben?
Über diese Fragen hat detektor.fm-Moderatorin Marie Landes mit Gunther Witzel gesprochen. Er arbeitet als Weltraumforscher am Max-Planck-Institut für Radioastronomie und ist am Forschungsprojekt der UCLA beteiligt.
Redaktion: Helen v. der Lancken und Oliver Haupt