Sehschwäche schon im Kindesalter
Schon seit Jahren steigt die Anzahl der Menschen, die an einer Sehschwäche leiden, konstant an. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Lateinamerika und vor allem in Asien ist das Risiko, im Verlauf des Lebens entweder kurz- oder weitsichtig zu werden, relativ hoch.
Oftmals beginnt die Sehschwäche schon im Kindesalter. Auf dem eben zu Ende gegangenen Kongress der Deutschen Ophthalomogischen Gesellschaft (der wissenschaftlichen Bezeichnung für Augenärzte) wurden nun neue Erkenntnisse präsentiert. Demnach sind in Deutschland zwischen 35 und 40 Prozent der Bevölkerung kurzsichtig, Tendenz steigend. In Asien ist die Lage noch viel dramatischer: in manchen Gegenden von China oder Korea liegt der Anteil der Kurzsichtigen bei fast 95 Prozent.
Was man sagen kann ist, dass weltweit aktuell viel mehr Menschen kurzsichtig sind, als das noch vor ein paar Jahrzehnten der Fall war. Das ist ein Trend, der aus den asiatischen Ländern ja schon länger bekannt war und der jetzt vor Kurzem auch für Nordamerika und Europa ganz eindeutig belegt wurde. – Professor Wolf Lagrèze, Augenheilpraktiker am Universitätsklinikum Freiburg
Schlechte Augen wegen übermäßiger Mediennutzung?
Die Ursache für diesen Trend können genetische Veranlagungen sein. Doch auch der übermäßigen Nutzung von Smartphones, Tablets und Bildschirmen wird ein solcher Einfluss zugeschrieben.
Für die Verschlechterung der Sehstärke ist wohl auch ein allgemeiner Wandel im Arbeits- und Privatleben verantwortlich. Vor allem Kinder verbringen ihre Freizeit eher vor dem Fernseher oder dem PC als draußen. Entscheidend ist in diesem Fall jedoch keine Überanstrengung, sondern die geringe Menge an Sonnenlicht, die die Augen damit bekommen.
Man kann ein Auge auch eigentlich gar nicht überanstrengen, weil die Nervenzellen der Netzhaut immer arbeiten, egal ob es hell oder dunkel ist. – Professor Wolf Lagrèze
Bei einer Kurzsichtigkeit fällt das Sehen in die Ferne schwer: Kurzsichtige sehen Gegenstände, die sich weiter weg befinden, unscharf oder nur verschwommen. Augenärzte rechnen jetzt damit, dass in Zukunft noch mehr Kinder schon frühzeitig eine Brille gegen Kurzsichtigkeit verschrieben bekommen werden.
Mit Professor Wolf Lagrèze von der Universitätsklinik Freiburg hat detektor.fm Moderatorin Constanze Müller über Kurzsichtigkeit und die Frage, wie viel oder wenig Einfluss Smartphone, Laptop, Tablet & Co. hierbei haben, gesprochen.
Redaktion: Mirjam Ratmann