Ob in der Halle oder am Fels: Klettern liegt weiter im Trend. Der Deutsche Alpenverein (DAV) schätzt, dass alleine in Deutschland über eine halbe Million Menschen aktiv klettern oder bouldern und ein Ende der Begeisterung ist nicht abzusehen. Verständlicherweise, denn Klettern ist gesund und hält fit, außerdem wird kaum Ausrüstung benötigt: Es braucht ein paar gute Kletterschuhe, einen Klettergurt, Karabinerhaken, ein Seil und ein bisschen Chalk. Das war’s im Prinzip, und all das kann man unkompliziert in der Kletterhalle leihen.
Klettern – eine sichere Sportart?
Und ein weiterer Grund spricht für’s Klettern: die Sicherheit. Statistisch gesehen passieren beim Klettern deutlich weniger Unfälle als zum Beispiel beim Fußball. Die Voraussetzung dafür ist, dass sich die Sportler richtig sichern. Versagt die Sicherung, können Stürze aus großer Höhe sehr gefährlich sein. Anfang Mai ist ein Sportler in einer Kölner Kletterhalle tödlich verunglückt. Ein bekannter Extrembergsteiger hatte Glück im Unglück: Thomas Huber, der als einer der Huberbuam unter anderem für seine waghalsigen, da ungesicherten Free-Solo-Touren bekannt ist, überlebte einen Absturz aus zwölf Metern.
Fast alle Unfälle in Kletterhallen sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. – Christoph Hummel, Sicherheitsexperte beim Deutschen Alpenverein
Der Partnercheck
Weil Unfälle beim Klettern schnell tödlich enden können, wird sehr auf die Sicherheitsvorkehrungen geachtet. Besonders wichtig ist hierbei der sogenannte Partnercheck, der auf dem Vier-Augen-Prinzip beruht: Vor jeder Route überprüfen Kletterer und Sicherer die Sicherheits-Ausrüstung des Partners – Gurtverschlüsse, Karabiner, Sicherungsgeräte und Seile. 2007 hat der DAV eine bundesweite Kampagne gestartet, die Besucher von Kletterhallen durch Warnschilder auf Augenhöhe an den Partnercheck erinnern sollte.
Was kann man ansonsten tun, um Kletterunfälle zu vermeiden? Worauf muss man bei der Ausrüstung achten, und sollte man einen Kletterschein machen, bevor man sich an die Wand wagt? Auf diese Fragen antwortet Christoph Hummel im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Lucas Kreling. Hummel ist Sicherheitsexperte beim Deutschen Alpenverein.