Verheißungsvoller Siebenschläfer-Tag
Offiziell hat der Sommer in Deutschland gerade erst begonnen. Trotzdem hat niemand auf ihn warten müssen. Denn der Frühling war so sommerlich wie selten zuvor. Es gab den heißesten Mai seit 130 Jahren. Das spricht für sich. Man wünscht sich, dass es so weitergeht. Doch in vielen Teilen Deutschlands lehrt einen die Erfahrung, skeptisch zu sein. Dieses Jahr allerdings darf man die Zweifel vorerst ablegen. Zumindest wenn man dem Siebenschläfer-Tag vertraut.
Wir können in Mitteleuropa das Wetter nicht länger als sieben bis acht Tage vorhersagen. – Karsten Schwanke, Meteorologe und ARD-Wetterexperte
Verschiebung durch Kalenderreform
Sieben Wochen soll das Wetter so bleiben wie am Siebenschläfer-Tag. Die Bauernregel existiert schon seit Jahrhunderten. Allerdings ist der Siebenschläfer gar nicht mehr an dem Tag, an dem er ursprünglich war. Grund dafür ist die Gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582. So gesehen ist der heutige Siebenschläfer eigentlich der 7. Juli.
Gute Aussichten
Tage wie den Siebenschläfer bezeichnet man als meteorologische Singularitäten. Dieser Begriff meint Großwetterlagen, die zu bestimmten Zeiten im Jahr wiederkehrend auftreten. Tatsächlich liegen die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten der Siebenschläferregel bei bis zu 70 Prozent. Dabei gibt es innerhalb Deutschlands aber Unterschiede. Im Süden ist die Regel verlässlicher, da die schwer berechenbaren maritimen Winde wegfallen.
Wenn wir uns die Zeit vom fünften bis zum zehnten Juli anschauen, dann kann man daraus durchaus mit einer etwas größeren Wahrscheinlichkeit ableiten, wie der Witterungscharakter der nächsten Wochen wird. – Karsten Schwanke
detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert hat den ARD-Wetterexperten Karsten Schwanke gefragt, wie viel Vertrauen wir in die Siebenschläferregel haben können.