Formen und Grade von Bewusstsein
Das Bewusstsein ist für die Forschung nach wie vor ein Rätsel. Von Neurowissenschaften bis hin zur Philosophie versuchen verschiedenste Disziplinen, die zugrundeliegenden Prozesse in unserem Gehirn zu verstehen. Doch bislang existieren viele verschiedene Theorien und Ansätze, die sich aber oftmals nicht schlüssig verknüpfen lassen.
Allerdings haben die verschiedenen Perspektiven auf das Bewusstsein einige Gemeinsamkeiten, die es genauer zu untersuchen lohnt, sagt Steve Ayan vom Magazin Gehirn und Geist, das im Verlag von Spektrum der Wissenschaft erscheint. Er erklärt im Podcast, welche Erkenntnisse es inzwischen aus der Bewusstseinsforschung gibt und woran es noch fehlt.
Bewusstseinszustände: Drogen und Wachkoma
So geht es unter anderem um die Frage des freien Willens: Wann handeln wir wirklich bewusst und wann laufen Automatismen ab? Einige Studien deuten nämlich darauf hin, dass wir uns oft nur einreden, dass wir uns bewusst für etwas entschieden haben. Kein Wunder: Bewusstes Denken und Handeln sind unheimlich aufwendige und damit kräftezehrende Prozesse.
Als überholt gilt mittlerweile die Ansicht, dass das Bewusstsein ein Zustand ist, der entweder an oder aus ist. Vielmehr gibt es verschiedene Formen und Grade von Bewusstsein, was etwa Experimente mit Drogen und Hypnose zeigen, aber auch Untersuchungen mit Menschen im Wachkoma.
Was ist mit Tieren und Maschinen?
Und als wäre es beim Menschen noch nicht kompliziert genug, lässt sich die Frage auch auf andere Lebewesen ausweiten: Inwiefern haben bestimmte Tierarten ein Bewusstsein? Das ist etwa beim Tierwohl ein zentraler Diskussionspunkt. In Zeiten von Sprachassistenten, künstlicher Intelligenz und einer zunehmenden Technologisierung unseres Alltags sprechen einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch bereits von einem Maschinen-Bewusstsein. Ayan ist zwar bislang skeptisch, doch der Mensch neige eben auch dazu, Tiere und Maschinen zu vermenschlichen, sagt er.
Bleibt das Bewusstsein ein ewiges Rätsel – oder ist die Wissenschaft den wichtigsten Antworten bereits auf der Spur? Das besprechen Steve Ayan und detektor.fm-Moderator Marc Zimmer im Spektrum-Podcast.