Die Chronomedizin macht sich den Rhythmus unseres Körpers zunutze: Dabei wird die Einnahme von Medikamenten oder der Zeitpunkt von Operationen im Einklang mit unserer inneren Uhr geplant. Viele Studien belegen, dass sich das positiv auf den Erfolg von Therapien auswirkt. So waren Chemotherapien in einigen Untersuchungen schonender, wenn sie sich am Takt der inneren Uhr der Patientin oder des Patienten orientierten.
Chronomedizin als Zukunftsmodell
Denn so ziemlich alles im menschlichen Körper folgt einem 24-Stunden-Rhythmus. Darm, Muskeln oder Gehirn arbeiten also morgens anders als abends. Je nachdem, um welche Beschwerden es sich handelt, spielt deshalb der Zeitpunkt der Behandlung eine große Rolle für die Heilungschancen. Ist die innere Uhr gestört, etwa wenn wir dauernd gegen den eigenen Biorhythmus leben, dann ist das auch ein Risikofaktor für bestimmte Krankheiten.
Doch wie funktioniert unsere innere Uhr eigentlich? Zwei der wichtigsten Taktgeber für den Körper seien das Licht und unsere Ernährung, erklärt Anna Lorenzen von Spektrum Gesundheit im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer. Warum der biologische Rhythmus das Therapieergebnis massiv beeinflussen kann und welche übergeordneten Prinzipien dabei eine Rolle spielen, das gilt es allerdings noch zu erforschen. Denn obwohl in den USA schon ganze Kliniken auf die Chronomedizin ausgerichtet sind, steckt das Thema noch in den Kinderschuhen.