Um den Körper auf Höchstleitung zu bringen, müssen nicht nur Muskeln und Herz-Kreislauf-System trainiert werden: Auch der Darm spielt bei unserer Fitness eine wichtige Rolle. Das legen mehrere Studien zum Thema nahe. Klar scheint, dass bestimmte Bakterien im sogenannten Mikrobiom des Darms unsere sportliche Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen. Kein Wunder: Unser Verdauungstrakt wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf den Menschen aus.
So gibt es etwa Mikroorganismen, die den Abbau von Laktat begünstigen und so eine Art Win-Win-Situation für unsere Muskeln entstehen lassen.
Darm-Doping, geht das?
Weil gerade unter Top-Athletinnen und -Athleten, etwa bei den Olympischen Spielen oder der Tour de France, oft Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden, ist der Darm auch in den Teams der Profis immer mehr ein Thema. Seit einigen Jahren steht unser Verdauungstrakt deshalb auch bei Sportmedizin und -wissenschaft immer stärker im Fokus.
Selbst über Stuhl-Doping wird bereits gesprochen: Über bestimmte Mittel wie Probiotika oder gar Stuhl-Transplantationen könnte die sportliche Leistungsfähigkeit verbessert werden. Doch Forschende warnen: Viele Studien sind noch zu wenig aussagekräftig und der Darm zu komplex für einfache Antworten.
Wie genau die Darmflora und unsere sportlichen Leistungen sich gegenseitig beeinflussen, können Forschende bislang nur erahnen. Das liegt vor allem daran, dass dieses Mikrobiom ein unglaublich komplexes Gebilde aus verschiedensten Organismen ist, das noch dazu rasant auf kleinste Veränderungen bei Ernährung oder Lebensweise reagiert. Daher ist es schwierig, den Einfluss von Sport auf den Darm – und umgekehrt – in Studien isoliert zu betrachten.
Im Podcast beleuchtet Alina Schadwinkel von „Spektrum der Wissenschaft“ den aktuellen Stand der Forschung und die Möglichkeiten, mit dem Darm zu dopen. Mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer spricht sie außerdem über die Chancen, die diese Erkenntnisse auch für den Hobbysport und die breite Bevölkerung haben könnten und erklärt, warum es dringend noch mehr Studien zum Thema „Darm und Fitness“ braucht.