Erkennen, was der andere denkt und fühlt: Psychologische Studien zeigen, dass Einfühlsamkeit ein zentraler Faktor dafür ist, dass Paarbeziehungen lange halten und beide Partnerinnen oder Partner glücklich machen.
Die meisten Menschen würden wohl von sich behaupten, dass sie sich ganz gut in ihr Gegenüber hineinversetzen können. Doch die Forschung zeigt, dass das nur selten der Fall ist. Selbst die Besten lagen in einem Experiment nur jedes zweite Mal richtig.
Was ist Einfühlsamkeit?
Oft bleiben uns die wahren Gefühle, Ängste und Probleme anderer Menschen verborgen – das gilt auch für Menschen in langfristigen Beziehungen. Tatsächlich zeigte das gleiche Experiment auch, dass die Einfühlsamkeit mit der Dauer der Beziehung paradoxerweise abnimmt. Zudem scheint es, als sei das Ganze auch eine Frage der persönlichen Motivation.
Auch der Paartherapeut Jörg Berger hat in seiner Arbeit festgestellt, dass es oft ein Mangel an Einfühlungsvermögen ist, der dem großen Liebesglück im Wege steht. Sein Buch „Liebe, die immer noch schöner wird“ beschäftigt sich mit der Kommunikation in Liebesbeziehungen und den Problemen, die viele Paare dabei mit sich herumtragen.
Tatsächlich lässt sich das eigene Einfühlungsvermögen sogar trainieren. Aber der Paartherapeut sagt auch: Man kann nicht immer im richtigen Moment einfühlsam sein. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Berger Strategien für den Fall, dass es mit der Empathie nicht so recht klappen will.
Er erläutert dazu, warum Einfühlsamkeit so wichtig für eine gute Beziehung ist und was einen einfühlsamen Menschen ausmacht. Außerdem beschreibt er, wie man so etwas Schwammiges überhaupt erforscht, und verrät, warum am Ende doch nicht jede Beziehung Einfühlsamkeit braucht.