Starke Schmerzen während der Periode, beim Stuhlgang oder beim Sex: Endometriose wirkt sich bei den Betroffenen oft auf viele Aspekte des Lebens aus. Auch den Kinderwunsch kann die Krankheit gefährden.
Endometriose: Starke Schmerzen, schwierige Diagnose
Bei Endometriose breiten sich Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähnlich sind, außerhalb des Organs aus. Solche Endometrioseherde können beispielsweise im Darm, im Harntrakt oder der Vagina entstehen, seltener auch in der Bauchhöhle oder im Brustkorb. Die genauen Ursachen sind weiterhin ungeklärt. Hormone spielen eine Rolle, vermutlich auch die Gene. Was man weiß, ist, dass Frauen, die früh ihre erste Periode bekommen haben und deren Zyklus eher kurz ist, ein höheres Risiko haben.
Schätzungen gehen davon aus, dass zwei bis 20 Prozent aller Frauen in Deutschland betroffen sind. Dabei sind die Behandlungsmöglichkeiten eher begrenzt. Zwar kann man die Endometriose-Herde herausoperieren, doch ohne Hormonpräparate kommen sie oft schon nach wenigen Jahren wieder. So wird sie für viele zu einer jahrelangen Tortur.
Das liegt auch daran, dass die Diagnose oft erst spät oder gar nicht gelingt. Viele Frauen warten mehrere Jahre auf eine Diagnose. Denn um herauszufinden, dass jemand Endometriose hat, müssen sich Ärztinnen und Ärzte viel Zeit nehmen. Neben einem ausführlichen Gespräch braucht es auch eine Ultraschalluntersuchung und eine Bauchspiegelung. Ein Aufwand, der sich im Praxisbetrieb oft nicht rechnet.
Betroffene organisieren sich inzwischen und fordern bessere Versorgung und mehr Aufklärung. Die Petition #EndEndosilence haben bereits mehr als 130 000 Menschen unterschrieben. Im Podcast erklärt Esther Megbel, Redakteurin bei „Spektrum der Wissenschaft“, was die Forschung über Endometriose weiß.