Etwa ein Kilo Fleisch essen jeder und jede Deutsche pro Woche — im Durchschnitt. Im Jahr sind das also 52 Kilogramm. Das ist zu viel, sagen Ernährungsfachleute. Denn das Argument, dass uns das Fleischessen quasi in den Genen liege, weil auch unsere Vorfahren schon Tiere jagten und verspeisten, das sei nur bedingt richtig. Auch darüber, wie groß der Anteil an Fleisch auf unserem Speiseplan sein sollte, gibt es Streit.
Klimafachleute aus der Forschung warnen zudem vor den Folgen des übermäßigen Fleischkonsums. Schließlich verbraucht der eine Menge Ressourcen und schadet dem Planeten. Der riesige Bedarf nach Fleisch- und Wurstwaren sorgt außerdem dafür, dass die Haltung oft darunter leidet. Doch Tierwohl ist immer mehr Menschen wichtig. Entsprechend steigt nicht nur der Anteil der Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Auch der Markt für Fleischersatzprodukte aus Tofu, Seitan oder ähnlichen Alternativen wächst.
Fleisch aus dem Labor
Neben pflanzlichen Alternativen gibt es auch immer mehr Fortschritte bei der Herstellung von „echtem Fleisch“, das aber nicht von lebenden Tieren stammt. Mit der in-Vitro-Methode lässt sich im Labor aus tierischen Stammzellen Muskel- und Fettgewebe züchten. Das hat den Vorteil, dass es schmeckt wie das Original, ohne dass dafür Tiere sterben müssen. Allerdings ist das bislang noch kostspielig und benötigt viel Energie.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Katharina Menne, Redakteurin bei Spektrum der Wissenschaft, was die entscheidenden Fragen zum Streitthema Fleischkonsum sind. Dabei geht sie zum einen auf den Mythos vom Menschen als geborenem Fleischesser ein, als auch auf das Thema Tierwohl und die Forschung an der Ernährung der Zukunft.