Fleischfressende Pflanzen: grüne Jäger
Sie wirken auf den ersten Blick fast wie aus einem Horror-Fantasie-Film: fleischfressende Pflanzen sehen aus wie makabre Launen der Natur. Die sogenannten Karnivoren leben meist in Feuchtgebieten, in denen es an Nährstoffen mangelt. Durch das Fangen von Insekten können diese Gewächse ihren Nährstoffbedarf decken.
Fleischfressende Pflanzen gibt es dabei in vielen Spielarten. Einige, wie die berühmte Venusfliegenfalle, fangen ihre Beute aktiv, indem sie ihre Blätter zuschnappen lassen. Andere locken mit Duftstoffen in ein klebriges Sekret, aus dem sich die Insekten nicht mehr befreien können. Im Anschluss scheiden sie Säfte aus, die die Proteine der Beute verdauen. Dabei fressen sie längst nicht nur Insekten: Von den etwa tausend fleischfressenden Pflanzenarten, die weltweit bekannt sind, gibt es durchaus einige, die auch Nagetiere oder Frösche verspeisen.
Doch wie hat sich das überhaupt entwickelt, dass Pflanzen Fleisch fressen? Was kompliziert wirkt, war evolutionär betrachtet gar nicht so schwer, wie Andreas Jahn von „Spektrum der Wissenschaft“ im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt. Neue Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass der Weg vom normalen Blatt zur tödlichen Insektenfalle weniger weit war, als lange angenommen.
Obwohl die Fleischfresser eine zusätzliche Nahrungsquelle haben, wissen Hobbygärtnerinnen und -gärtner: Die Pflanzen sind nicht ganz pflegeleicht. Kein Wunder, dass sie also auch von Umweltverschmutzung und Klimawandel besonders betroffen sind. Forscherinnen und Forschern zufolge, ist weltweit inzwischen ein Viertel aller fleischfressenden Pflanzen bedroht.