Kognitive Flexibilität hilft uns, wenn wir in ungewohnten Situationen zurechtkommen müssen. Wenn wir beispielsweise im Urlaub beim Autofahren plötzlich mit Linksverkehr umgehen müssen. Einigen gelingt es schneller, sich auf die neue Herausforderung einzustellen, andere brauchen länger. Gleichzeitig darf das Gehirn aber auch nicht zu sprunghaft sein, sonst können wir uns nicht auf das Wesentliche konzentrieren.
Weil sie so wichtig ist, zählen Psychologinnen und Psychologen die kognitive Flexibilität zu den so genannten Exekutivfunktionen. Das sind Fähigkeiten, die für die Kontrolle und Selbstregulierung des Verhaltens erforderlich sind. Um diese zu erfassen, werden in Experimenten häufig Tests wie der sogenannte Wisconsin Card Sorting Test angewandt.
Was sich auf die Kognitive Flexibilität auswirkt
Wie anpassungsfähig unser Gehirn ist, darauf wirken sich verschiedenste Faktoren aus, erklärt Anna von Hopffgarten von Spektrum der Wissenschaft. So spielt das Alter offenbar eine entscheidende Rolle. Kinder und ältere Menschen haben in der Regel eine etwas geringer ausgeprägte kognitive Flexibilität, zeigen Studien. Auch wie sehr man das eigene Gehirn fördert und fordert sowie körperliche Bewegung und bestimmte Krankheiten wirken sich aus.
Tatsächlich kann sich die Anpassungsfähigkeit des Gehirns sogar auf die politischen Ansichten auswirken: Eine Studie der University of Oxford kam zu dem Ergebnis, dass geistig weniger flexible Menschen eher dazu neigten, für den Brexit zu stimmen.
Im Gesprächt mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt von Hopffgarten, was die Forschung über die geistige Flexilität unserer Gehirne weiß und wie sie sich im Alltag auf unser Verhalten auswirkt. Dabei geht es auch um die Frage, ob man das eigene Hirn so trainieren kann, dass es spontaner und anpassungsfähiger wird.