Unser Gehirn ist ein erstaunliches Organ: In der menschlichen Schaltzentrale fließen unsere Sinneseindrücke, Gefühle und Gedanken zusammen. Hier werden Bewegungen gesteuert, Worte gebildet und Erinnerungen abgespeichert. Dafür gibt es unterschiedliche Bereiche mit jeweils ganz spezifischen Aufgaben.
Flexibles Gehirn
Kein Wunder also, dass Verletzungen des Hirns oft weitrechende Folgen haben. Am häufigsten passieren diese durch Schlaganfälle. Patientinnen und Patienten haben danach oft motorische Probleme und Schwierigkeiten beim Sprechen. Lange Zeit dachte man, dass solche Hirnschäden irreversibel seien. Doch neue Forschungsergebnisse zeigen, dass unser Gehirn viel flexibler ist, als die Medizin gedacht hat.
Die Nervenzellen im Hirn können sich neu verdrahten, um die Aufgabenverteilung neu zu strukturieren.
Mit dieser Taktik heilt sich unser Denkorgan quasi selbst – zumindest in gewissem Umfang. Wichtig ist aber, dass wir nicht zu falschen Zeit dazwischenfunken. Wenn also Patienten und Patientinnen zu früh oder zu spät mit einer Therapie beginnen. Das Zeitfenster, in dem das Hirn besonders gut in der Lage ist, sich selbst zu heilen, ist klein. Forscherinnen und Forscher versuchen deshalb, diese Zeitspanne möglichst präzise vorherzusagen.
Was über die Selbstheilungskräfte des Gehirns bereits bekannt ist und was das für die Behandlung von Schlaganfällen bedeutet, erklärt Anna von Hopffgarten von Spektrum der Wissenschaft und Gehirn & Geist im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer.