Spektrum-Serie zur Gentherapie
Die Gentherapie ist lange der Hoffnungsträger der Medizin gewesen. Defekte Gene durch gesunde ersetzen, so lautet vereinfacht gesagt das Konzept. Nach der ersten Anwendung am Menschen vor knapp 30 Jahren kam geradezu eine Euphorie um das Feld auf.
Dann der Fall Jesse Gelsinger: Der 18-Jährige nahm 1999 an einer Gentherapie-Studie teil und starb wenige Tage nach der Injektion an Organversagen. Gelsinger war zwar nicht der erste Todesfall, sein Name ging aber um die Welt und sorgte dafür, dass der Gentherapie für einige Jahre weniger Beachtung geschenkt wurde.
Inzwischen arbeiten Forscher wieder verstärkt an Methoden der Gentherapie. Mithilfe von Viren, die als eine Art Fähre funktionieren, bringen sie die gesunden Gene in den Körper der Patienten. Dabei verzeichnen sie immer häufiger Erfolge, wie zum Beispiel beim Usher-Syndrom, bei dem Betroffene erblinden und ihr Gehör verlieren.
Zum Auftakt einer Serie zum zweiten Frühling der Gentherapie erklärt Spektrum-Redakteur Frank Schubert, welche Methoden und Ansätze gerade besonders vielversprechend sind, und spricht über Kritik an den Verfahren. Dabei geht er auch auf ein Paradox ein, das gentherapeutische Mittel – sofern sie gut funktionieren – mit sich bringen.
Das erste Foto eines Schwarzen Lochs
Es ist vielleicht die wissenschaftliche Sensation des Jahres: Forscher haben es geschafft, ein Schwarzes Loch zu fotografieren. Das Bild ging um die Welt: ein schwarzer Kreis, umrundet von einem orange-rötlichen Schimmer.
Spektrum-Redakteur Robert Gast ist Physiker. Für ihn war der Erscheinungstag des Bildes ebenfalls ein ganz besonderer. Auch, weil das Foto das Ergebnis einer großen, internationalen Zusammenarbeit von verschiedensten Wissenschaftlern ist. Teleskope aus aller Welt haben gleichzeitig ins Weltall geblickt. Die Bilddaten zusammenzusetzen, dauerte allein fast zwei Jahre.
Die Forscher arbeiten schon an den nächsten Bildern aus fernen Galaxien: Sie sollen noch schärfer, besser werden. Dazu sind etwa neue Teleskope auf dem afrikanischen Kontinent geplant.
Klimawandel: CO2 in der Atmosphäre abbauen
1,5 oder maximal 2 Grad Celsius – das ist das erklärte Klimaziel des Pariser Klimaabkommens. Stärker soll sich die Erde auf keinen Fall erwärmen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir künftig deutlich weniger Treibhausgase in die Atmosphäre blasen. Gerade die CO2-Emissionen sind derzeit noch deutlich zu hoch.
Viele Politiker versuchen, den Unternehmen mit Emissionssteuern und neuen Gesetzen ein klimaverträgliches Wirtschaften vorzugeben. Doch Forscher sagen jetzt: Allein unsere Abgase zu reduzieren, reicht längst nicht mehr aus. Wir müssen aktiv bereits vorhandenes CO2 aus der Atmosphäre entfernen.
Spektrum-Redakteur Mike Beckers hat einen Artikel betreut, der verschiedene Methoden zum CO2-Abbau auflistet. Darunter ist zum Beispiel die Aufforstung großer Flächen, was sich aber mit Platzmangel und flächenintensiver Nahrungsproduktion zu beißen scheint. Auch Hightech ist eine Option: Auf Island steht bereits eine Maschine, die CO2 aus der Luft filtert und dann unter der Erde speichert. Aber auch hier sind noch nicht alle Risiken und Kosten absehbar.
Spektrum der Wissenschaft – Der Podcast von detektor.fm
Spektrum der Wissenschaft gehört zu den renommiertesten Wissenschaftsmagazinen im deutschsprachigen Raum. Jeden Monat beleuchtet das Heft aktuelle Entwicklungen aus allen Facetten der Forschung. Im Spektrum-Podcast sprechen die Autorinnen und Autoren mit detektor.fm über die spannendsten Themen der aktuellen Ausgabe.