KI und Bewusstsein
Als Kraftwerk 1978 die Mensch-Maschine besangen („Halb Wesen und halb Ding“), war das Ausmaß, in dem Künstliche Intelligenz (KI) heute unseren Alltag prägt, noch nicht abzusehen. Maschinen und Geräte reagieren mittlerweile auf Sprachbefehle, steuern unsere Wohnungen – und sind teilweise sogar schlagfertig. Sprachassistenten können beispielsweise Witze auf Kosten ihrer Nutzerinnen und Nutzer machen. Doch wie menschlich können Maschinen werden?
Filme und Literatur der Science Fiction sind voll von Beispielen, in denen KI dem Menschen unfassbar ähnlich ist. Das reicht vom freundlichen C3P0 in Star Wars über die KI in „Her“mit Joaquin Phoenix bis hin zu „I, Robot“, dem Roman von Isaac Asimov, der später mit Will Smith in der Hauptrolle verfilmt wurde. Meistens kommt es zu Problemen, wenn die KI zu viele menschliche Eigenschaften entwickelt: Sie verfolgt dann ihre eine eigene Agenda und wendet sich oft gegen ihre Erfinder. Gleichzeitig ist sie dem Menschen wegen ihrer Rechenleistung oft auch noch kognitiv überlegen – das perfekte Setting für eine Sci-Fi-Dystopie.
Menschliche Maschinen?
Voraussetzung für all diese Geschichten ist, dass die Maschinen ein Bewusstsein entwickeln. Aber geht das überhaupt? Wie menschlich können Maschinen werden? Das erklärt Manon Bischoff von Spektrum der Wissenschaft im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer. Dabei gehen sie der Frage nach, wie realistisch solche Szenarien sind: Können Algorithmen und Maschinen ein Bewusstsein hervorbringen – und wenn ja, wie nah sind wir dran? Tatsächlich glauben Forscherinnen und Forscher, das bei KI zumindest ein rudimentäres Bewusstsein, ähnlich dem von Tieren, möglich wäre. Gelungen ist dies allerdings bislang nicht.
Die Forschung steht beim Thema Bewusstsein allerdings noch vor einigen Problemen, sagt Bischoff. So ist es beispielsweise bereits beim Menschen schwierig, überhaupt zu sagen, was genau ein Bewusstsein ist. Umso schwieriger wird das Ganze dann bei KI. Deshalb nehmen sich unterschiedliche Disziplinen der Wissenschaft dem Thema an: Philosophie, Neurowissenschaften und zuletzt auch verstärkt die Informatik versuchen Modelle zu entwickeln, die auch für Maschinen gelten. Dabei geht es stets um die Frage, wo gute Programmierarbeit aufhört und echte Intelligenz und Bewusstsein beginnen.