Unterschätzter Klimakiller
Wenn es um klimaschädliche Gase geht, denken die meisten Menschen eher an CO2. Doch auch Methan hat große Bedeutung für die Erderwärmung, da es vor allem kurzfristig stärker wirkt als andere Klimagase. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Reduziert man den Ausstoß, erzielt man relativ schnell eine positive Wirkung.
Deshalb versuchen Forscherinnen und Forscher dem klimaschädlichen Gas auf die Spur zu kommen. Neben natürlichen Methanquellen wie Sümpfen oder Ozeanen ist vor allem der Mensch für die Emissionen verantwortlich. Methan tritt beispielsweise bei der Viehhaltung aus, auf Mülldeponien und besonders als Nebenprodukt der Förderung fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle. Die Förderunternehmen versuchen zwar häufig, es mit sogenannten „Fackeln“ direkt zu verbrennen. Doch durch Lecks und veraltete Förderanlagen tritt immer wieder klimaschädliches Gas aus.
Die Jagd nach dem Methan
Diese Lecks versuchen Aktivistinnen und Aktivisten ausfindig zu machen, damit die Unternehmen oder staatliche Behörden sie schließen können. Das passiert beispielsweise im US-Bundesstaat Texas, wo ganze Landstriche durch die Erdölförderung geprägt sind. Doch die Jagd ist gar nichts so einfach, denn das Gas ist unsichtbar und geruchlos. Mithilfe von Flugzeugen und Infratrotkameras spüren sie immer wieder Orte auf, an denen Methan austritt.
Deshalb arbeitet die Wissenschaft beispielsweise an neuen Satelliten, die große Areale nach Stellen absuchen können, an denen das Gas austritt. Doch ihre Arbeit kommt nicht bei allen Förderunternehmen gut an, sie stoßen häufig auf Widerstände.
Verena Tang von Spektrum der Wissenschaft erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer, wie die Methan-Jäger und -jägerinnen arbeiten und warum ein Beschluss von der UN-Klimakonferenz Hoffnung macht, dass das Problem künftig stärker in den Fokus rückt.