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Spektrum-Podcast | Schadpilze im Ackerbau

Pilz-Pandemie: Wie Schadpilze weltweit die Ernten bedrohen

Ernteausfälle und Vergiftungen: Schadpilze begleiten den Menschen, seit er Ackerbau betreibt. Heute haben wir Fungizide und resistente Pflanzensorten. Trotzdem bedrohen Pilzkrankheiten weltweit die Ernten von wichtigen Grundnahrungsmitteln wie Weizen und Reis. Woran liegt das? Und welche Antworten findet die Wissenschaft?

Im Mittelalter hat der berüchtigte Mutterkornpilz Angst und Schrecken verbreitet: Tausende Menschen starben, nachdem sie infiziertes Getreide gegessen hatten. Die Ernteausfälle durch die Schadpilze waren gewaltig, Hungersnöte die Folge.

Heute arbeiten Landwirte mit Fungiziden, die Wissenschaft hat die wichtigsten Nahrungsmittel resistenter gegen Schädlinge gemacht. Trotzdem richten Schadpilze auch heute noch auf den Feldern und Äckern in aller Welt Schäden an.

Schadpilze: massive Ernteausfälle

Schadpilze gebe es bei allen wichtigen Ackerbaukulturen, sagt Frank Schubert von Spektrum der Wissenschaft, egal ob Weizen, Roggen, Mais, Sojabohnen oder Reis. Schätzungen zufolge ist bis zu ein Fünftel der Ernten weltweit betroffen. Allein in Nordwesteuropa gehen jährlich rund 14 Millionen Tonnen Weizen durch Pilzbefall verloren.

Angesichts der stetig wachsenden Weltbevölkerung, die mit Nahrungsmitteln versorgt werden muss, sind die Schadpilze also ein riesiges Problem. Deshalb arbeiten Forscherinnen und Forscher mit Hochdruck an Lösungen, sagt Schubert. Er erklärt im Podcast die Abwehrmechanismen der Pflanzen und auch, warum sich die Pilze oft trotzdem durchsetzen. Das liegt unter anderem daran, dass sie sehr anpassungsfähig sind. Pilze können beispielsweise ihre Fortpflanzungsmethode nach Bedarf umstellen.

Pilze sind evolutionär hochflexibel. Das erlaubt ihnen, sich ständig an neue Bedrohungen – wie beispielsweise Fungizide – anzupassen.

Frank Schubert

Frank Schubert

Flexible Schädlinge

Dass Schadpilze noch immer weltweit grassieren, habe auch mit der Art und Weise zu tun, wie der Mensch heute Landwirtschaft betreibt, sagt Schubert. Ackerbau sei vielfach auf höchste Erträge getrimmt, riesige Monokulturen und dicht bepflanzte Felder machten sie anfällig für Schädlinge. Auch ackerbauliche Maßnahmen könnten daher helfen, den Pilzkrankheiten den Garaus zu machen.

Das Problem ist nur, dass alle diese Maßnahmen viel Arbeit machen oder sie kosten Geld oder sie verringern die Erträge und das ist halt schwer vereinbar mit den heutigen Tiefpreisen für Lebensmittel.

Frank Schubert

Frank Schubert erklärt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer, wie die Wissenschaft versucht, Pflanzen widerstandsfähiger und Fungizide wirksamer zu machen. Außerdem wirft er einen Blick in die Zukunft: Welche Rolle wird der Klimawandel bei der Entwicklung der Pilzerkrankungen spielen?

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