Wenn wir einschlafen, erholt sich nicht nur unser Körper von den Anstrengungen des Tages. Der Schlaf ist vor allem auch für unser Gehirn wichtig: Das kann man sich ein bisschen vorstellen, wie ein Büro, in dem tagsüber viel Betrieb ist. Nachts kommen dann die Reinigungskräfte und räumen auf, sodass am nächsten Tag die Arbeit wieder von vorne losgehen kann.
Diese Prozesse sind beispielsweise für unser Gedächtnis von zentraler Bedeutung. So zeigen Untersuchungen, dass das Demenzrisiko bei Menschen, die dauerhaft weniger als sechs Stunden schlafen, deutlich erhöht ist.
Einschlafen, aber wie?
Doch was gibt uns Abend für Abend das Signal zum Einschlafen? Müdigkeit und Erschöpfung allein sind es nicht, hat die Forschung herausgefunden. Offenbar hat das Einschlafen vielmehr mit der Körpertemperatur zu tun: Abends kühlen Körper und Gehirn rasch ab. Experimente zeigen, dass Probandinnen und Probanden immer dann einschlafen, wenn die Temperatur am schnellsten fällt.
Dabei drosselt die Kälte womöglich die Geschwindigkeit der Ionenkanäle im Gehirn so sehr, dass wir das Bewusstsein verlieren, erklärt Anna von Hopffgarten, Redakteurin bei Gehirn und Geist. Die Signalübertragung wird also vom Körper bewusst verlangsamt. Das Einschlafen funktioniert also ähnlich wie manche Narkosemedikamente.
Doch wie kommt es dazu, dass die Körpertemperatur plötzlich sinkt? Und welche Prozesse laufen dabei im Gehirn ab? Das erklärt von Hopffgarten im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer und verrät außerdem einen Trick, wie man die wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen kann, um dem eigenen Schlaf auf die Sprünge zu helfen.