Der Hype ist real
In Deutschland ist der Absatz von Superfoods wie Chia-Samen, Amaranth und Quinoa in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Auch Goji-Beeren, Açaí-Bowls, Avocado und viele weitere Lebensmittel, die den Konsumenten wahre Wunder bei der Wirkung versprechen, liegen voll im Trend.
Doch die Erwartungen, die Superfoods wecken, können sie oft gar nicht erfüllen. Denn obwohl viele der Beeren, Pulver, Pasten und Früchte gesunde Inhaltsstoffe enthalten, können sie uns nicht im Alleingang dazu bringen, uns auch super zu fühlen. Superfood ist nämlich vielmehr ein Marketingbegriff, als dass er wissenschaftlich fundiert wäre.
Tatsächlich sei die Studienlage zu den vermeintlichen Super-Lebensmitteln dünn, erklärt Alina Schadwinkel von Spektrum der Wissenschaft im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer. Hinzu kommt, dass die exotischen Lebensmittel teilweise Allergien auslösen können. Einige haben sogar Wechselwirkungen mit Medikamenten: Goji-Beeren beispielsweise beeinflusse die Wirkung von Blutgerinnungshemmern, sagt Alina Schadwinkel.
Superfoods: Gar nicht mal so super
Und nicht nur für die Konsumenten, sondern auch für die Menschen in den Anbaugebieten kann der Hype negative Folgen haben. Viele Superfoods werden beispielsweise in Monokulturen angebaut. Sie verbrauchen extrem viel Wasser und Großbetriebe verdrängen kleinere Bauern. Hinzu kommen die meist langen Transportwege, wodurch viele der exotischen Lebensmittel eine schlechte Klimabilanz haben.
Alina Schadwinkel geht mit uns bekannte Trend-Lebensmittel wie Chia, Goji, Kurkuma und Maca durch und erklärt die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Sie sagt, dass praktisch alle vermeintlichen Superfoods sich durch heimische Lebensmittel ersetzen lassen, und benennt im Podcast auch Alternativen zum Hype-Food.