Venus: Düsterer Zwilling
Auf der Venus geht es nicht gerade gemütlich zu: Die höllischen Temperaturen, der enorme Druck und ätzender Schwefelregen machen den Planeten zu einem lebensfeindlichen Ort. Auch für die Weltraumforschung ergeben sich daraus einige Probleme, sagt Mike Zeitz von Spektrum der Wissenschaft.
Trotzdem versuchten sowohl die USA als auch die Sowjetunion schon früh, die Venus zu erforschen. Die ersten Missionen starteten bereits Anfang der 1960er Jahre. Denn unser Nachbarplanet ist extrem interessant: Er hatte ganz ähnliche Ausgangsbedingungen wie die Erde. Forscherinnnen und Forscher sprechen sogar von einem „Erd-Zwilling“. Dennoch hat er sich ganz anders entwickelt.
Das könnte auch mit Blick auf den Treibhaus-Effekt auf der Erde wertvolle Erkenntnisse liefern und ist nur ein Beispiel dafür, wie die Entwicklung unseres Nachbarn wichtige Erkenntnisse für die Planetenforschung im Allgemeinen und die Vorgänge auf der Erde im Speziellen liefern könnte.
Im Schatten des Mars
Doch das Wissen über die Venus ist nach wie vor sehr begrenzt. Die meisten Daten stammen noch aus der Zeit des Kalten Krieges. Denn seit den Neunzigerjahren stand sie im Schatten des Mars: Weil man dort Leben vermutete, richtete sich das Hauptaugenmerk der Forschung auf den roten Planeten. Die Venus geriet etwas in Vergessenheit – bis zum Jahr 2021. Kürzlich haben NASA und ESA insgesamt drei neue Missionen angekündigt.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer erklärt Spektrum-Redakteur Mike Zeitz, wie diese Missionen aussehen und was sie erforschen sollen. Er beschreibt auch, wie es auf der Venus aussieht und verdeutlicht, warum unser Zwillingsplanet so interessant für uns ist.