Das Vogelgehirn ist zu erstaunlichen Leistungen fähig: Berühmt sind die sprechenden Papageien. Einige besonders schlaue Exemplare konnten sogar zählen. Raben schaffen es, ihre Beute auf listige Weise zu verstecken. Zudem belegte 2020 eine Untersuchung erstmals ein Bewusstsein für Vögel, was bis dato nur für Menschen und Affen bekannt war.
Das zeigt, dass es nicht allein auf die Größe des Gehirns ankommt, sondern auf die sogenannte „relative Hirngröße“. Das bedeutet: Wie groß ist das Gehirn im Vergleich zum Körper und wie gut ist dieses Verhältnis im Vergleich zu anderen Arten. Der Mensch liegt auf dieser Rangliste ganz vorne, doch auch einige Vögel sind überdurchschnittlich schlau, andere wiederum nicht. Die Intelligenzskala ist genauso breit wie beim Menschen.
Das Vogelgehirn in der Evolution
Forschende versuchen herauszufinden, warum bestimmte Vögel wie Papageien und Raben intelligenter sind als andere. Die Antwort darauf liegt in der Evolution. Doch das Vogelgehirn geht auf die Dinosaurier zurück und in deren Fossilien sind nur selten Hirnreste erhalten. Deshalb greift die Wissenschaft auf Computertomographie zurück, um herauszufinden, wie groß und schwer das Gehirn der verstorbenen Exemplare war.
Doch längst nicht immer habe sich nur die klügere Art evolutionär durchgesetzt, sagt Redakteur Andreas Jahn von Spektrum der Wissenschaft im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer.
Im Podcast erklärt Jahn, welche Vögel besonders intelligent sind und wie man das überhaupt misst. Er beleuchtet auch die Forschung zum Vogelgehirn und klärt die Frage, ob „Spatzenhirn“ denn nun eigentlich eine Beleidigung ist oder nicht.