Der Dauersonnenschein hat sämtliche Gewässer auf gefährlich hohe Temperaturen erhitzt – allein in der Elbe werden seit Wochen Werte über 25°C gemessen. Was für uns Menschen angenehm scheint, ist für Fische viel zu heiß. Deutschlandweit ist daher gerade ein massives Fischsterben zu beobachten. Hamburg ist besonders stark betroffen.
Fischsterben durch Sauerstoffmangel
Wenn es wärmer wird, kann das Wasser weniger Sauerstoff binden. Dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser und die Fische ersticken, erklärt Jörg Lühmann von der Behörde für Umwelt und Energie Hamburg. Dieser Sauerstoffmangel wird durch die Verwesung von Algen, Fischen und anderen Tieren zusätzlich gefördert. Das sensible Ökosystem der Gewässer befindet sich somit im Teufelskreis.
Hoffen auf kühleres Wetter
Neben der Entsorgung toter Fische bemüht sich die Behörde für Umwelt und Energie auch mittels anderer Methoden die Gewässer zu entlasten. Frisches Wasser wird nachgepumpt, Abkühlbecken für die Fische eingerichtet. Aber so schnell ist das Problem nicht zu lösen.
Es gibt leider keine wirklich sinnvollen Sofortmaßnahmen. Das Zerrieseln von Wasser funktioniert in einem kleinen Gartenteich, aber nicht in den Gewässern, mit denen wir es hier zu tun haben. Wir müssen im Wesentlichen darauf setzen, dass es kühler wird. – Jörg Lühmann, Behörde für Umwelt und Energie Hamburg
Handfeste Lösungsansätze gibt es vor allem im kleineren, langfristigen Rahmen. So sollen etwa Gewässerstrukturen leistungsfähiger gemacht und mehr Flachwasserzonen geschaffen werden. Aber alle See-Besucher und -Besucherinnen können ihren Anteil leisten: Keine Wasservögel füttern. Brot vertragen die Vögel nicht, scheiden es aus und tragen somit noch weiter zum Sauerstoffmangel bei.
Über die Gründe für das aktuelle Fischsterben und wie man dagegen vorgehen kann, hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Jörg Lühmann von der Behörde für Umwelt und Energie Hamburg besprochen.
Redaktion: Valérie Eiseler