Wer am 15. März um viertel vor neun am Abend in Süddeutschland oder der Schweiz in den Himmel geschaut hat, wurde Zeuge eines besonderen Ereignisses. Ein langer, grüner Schweif war 16 Sekunden lang zu sehen, als ein Meteorit sich 300 Kilometer weit bis zum Zürichsee bewegte. Dort zerbrach er und seine Einzeilteile verstreuten sich laut einem internationalen Forschungsteam über die Kantone Uri, Schwyz, Graubünden und Tessin.
Steinige Schatzsuche am Zürichsee
Für bewegungsfreudige Forscher ist dies eine seltene Chance, ohne Weltraumsonde und horrende Summen an ein Objekt aus dem All zu kommen. Denn berechtigt ist jeder Mensch zum Besitz eines solchen Gegenstands.
Einfach gestaltet sich die Suche aber nicht. Nur wenige Kilo sind auf einem riesigen Gebiet verteilt und für das ungeübte Auge eher schwierig zu entdecken. Ist man bei der Suche erfolgreich, so ist es an vielen Orten Pflicht, den Fund zu melden.
Museum oder Wohnzimmer?
Was danach mit dem Objekt aus dem Weltraum geschieht, bleibt in der Schweiz meist glücklichen Finder überlassen. Es ist vollkommen legal, das Meteoritenbruchstück zu verkaufen oder als Souvenir im Wohnzimmer aufzubewahren.In manchen deutschen Bundesländern müssen sich Finder und Grundstückseigentümer irgendwie einig werden.
Wer sich sicher sein will, dass es sich beim Steinbrocken wirklich um ein Meteorit handelt, sollte es zu einem Experten bringen. Denn um genau zu wissen, was man da in den Händen hält, muss es im Labor untersucht werden.
Meteoriten, ihre Bedeutung für die Forschung und ob sich eine Schatzsuche rings um den Zürichsee lohnt, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Theresa Nehm mit Jürgen Oberst gesprochen. Er ist Abteilungsleiter des Instituts für Planetenforschung am deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR).
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Redaktion: Sonja Dietschi