Neunkirchen (circa 50.000 Einwohner) ist eine kleine Stadt im Saarland, die jetzt große Aufmerksamkeit von Tierschützern erhält, denn die Schneeleoparden-Mama Luisa hat dort im Zoo gerade zwei Junge zur Welt gebracht – in Gefangenschaft eine Seltenheit.
In freier Wildbahn sind die Wildkatzen stark bedroht: Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) vermutet in ganz Asien nur noch 4.000 frei lebende Schneeleoparden. Grund ist vor allem der illegale Handel mit Touristensouvenirs aus Fell oder Zähnen der Tiere. Offiziell ist der Handel mit Fellen und Knochen von Schneeleoparden schon lange verboten, trotzdem fallen auch heute noch viele Tiere Wilderern zum Opfer.
Schneeleoparden: Selten auch in Gefangenschaft
Selbst in Zoologischen Gärten sind Schneeleoparden relativ selten. In Deutschland gibt es insgesamt 15 Zoos, in denen sie gehalten werden, darunter seit drei Jahren auch der Neunkircher Zoo. Der setzt sich mit seiner Teilnahme am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) aktiv für die Arterhaltung ein.
Aber natürlich geht es dem Zoo auch um die Zuschauer-Attraktion:
Wir haben die Tiere schon beim Planschen beobachtet, die fühlen sich sehr wohl. – Norbert Fritsch, Zoodirektor
Vom Himalaya bis zum Hindukusch
Schneeleoparden (auch: Irbis) sind Großkatzen, die in den Hochgebirgen Zentralasiens vorkommen: Vom Himalaya bis zum Altai- und Sajangebirge in Russland, vom tibetischen Hochland bis zum Hindukusch. Sie bewohnen felsige und zerklüftete Bergregionen in bis zu 6.000 Meter Höhe. Weil der Schneeleopard durch sein grau-weißes Fell perfekt getarnt ist, wird er oft „Geist der Berge“ genannt.
Warum es so wichtig ist, diese Art zu erhalten und wie schwer es überhaupt ist, Schneeleoparden zu züchten, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Maj Schweigler mit Dr. Norbert Fritsch gesprochen. Er ist der Direktor des Neunkircher Zoos.