Heute Nacht werden Menschen auf der ganzen Welt in den Himmel schauen und sich etwas wünschen. Denn wenn es Sternschnuppen regnet, so der Aberglaube, gehen Wünsche in Erfüllung. Die Menschen in der Oberpfalz haben ihre ganz eigene Vorstellung davon, was am Himmel passiert: Dort gelten Sternschnuppen traditionell als verkohlte Kerzendochte, die beim Sterneputzen hinunterfallen.
Schon seit Jahrtausenden sind Menschen fasziniert von den glühenden Himmelsstreifen. Dabei ist für verzauberte Erklärungen heutzutage kaum noch Platz, denn es ist längst wissenschaftlich bewiesen, woher die Sternschnuppen wirklich kommen.
Lass es Sternschnuppen regnen
Sternschnuppen sind eigentlich Meteoroiden – winzig kleine Gesteinsbrocken oder Staubkörner, die durch das All driften. Wenn sie auf die Erde treffen, treten sie mit bis zu 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Beim Verglühen ziehen sie dann einen brennenden Schweif hinter sich her, den wir am Nachthimmel bewundern können.
Mitte August sind besonders viele Sternschnuppen unterwegs. Das verdanken wir dem Kometen Swift-Tuttle. Auf seiner 133 Jahre langen Reise um die Sonne zieht er eine Staubspur hinter sich her. Einmal im Jahr kreuzt die Erde die Umlaufbahn von Swift-Tuttle, dann fallen besonders viele Partikel auf die Erde und verglühen.
Dieses Jahr sind noch mehr Sternschnuppen als in den meisten Sommern zuvor zu sehen. Bis zu 150 Meteoroiden pro Stunde fallen in der Nacht zum Freitag Richtung Erde. Schuld ist daran Jupiter, denn dessen Gravitation wirkt alle zwölf Jahre auf die Staubspur von Swift-Tuttle.
Laurentius-Tränen aus dem All
Weil es so aussieht, als ob die Meteoroiden aus dem Sternbild Perseus kommen, nennt man den Sternschnuppenschauer auch „die Perseiden“. Ein ebenso malerischer Name: die „Laurentius-Tränen“. Am zehnten August wird nämlich auch dem christlichen Märtyrer Laurentius gedacht, der an diesem Tag im alten Rom hingerichtet worden ist.
detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser hat mit Redakteurin Amy Wittenberg über den Sternschnuppenschauer und die Besonderheiten in diesem Jahr gesprochen.