Bei Logopädie denken wahrscheinlich die meisten nicht an die Psyche, sondern eher an praktische Übungen gegen das Lispeln oder eine raue Stimme. Doch die Psyche spielt in der Stimmtherapie und bei allen Arten von Stimmstörungen eine enorme Rolle. Wann überhaupt eine Stimmstörung vorliegt und eine Therapie erforderlich ist, definiert der Phoniater Bernhard Richter vom Freiburger Institut für Musikermedizin so:
Grundsätzlich gibt es zwei Pole von funktionellen Stimmstörungen: hyperfunktionell, das heißt zu viel Spannung, und hypofunktionell, zu wenig Spannung. Bei der Überspannung kann man sich etwa eine alleinerziehende Lehrkraft vorstellen, die ständig unter Strom steht und viel und laut reden muss. Auf der anderen Seite kann eine Person unterspannt sein, wenn sie weniger aktiv oder gar antriebslos ist.
Alexander Kunze erzählt im Podcast, wie er in der Stimmtherapie versucht, die ganze Lebensrealität der Patientinnen und Patienten zu erfassen, um dann mit ihnen Lösungen zu finden, die nicht nur aus technischen Übungen bestehen – sondern in den entsprechenden Alltagssituationen weiterhelfen.
Im Freiburger Institut für Musikermedizin sind Phoniatrie und Psychosomatik eng verzahnt. Die Psychologin Claudia Spahn gibt im Podcast Einblicke in ihre Herangehensweise.
Claudia Spahn leitet in dieser Folge auch selbst die praktische Übung am Ende an.