In Zeiten von Corona liegt das kulturelle Leben in großen Teilen lahm. Und Chöre als besonders große Menschenansammlung werden vermutlich noch eine Weile warten müssen, bis sie wieder wie gewohnt zusammen kommen können. Im Podcast erzählen Gregor Meyer und Alexander Kunze von ersten Erfahrungen aus Chorproben via Zoom.
Chor im gemeinsamen Flow
Auch wenn musikalisch nur wenig möglich ist: Online-Proben sind doch ein gutes Mittel, um den Chor als Gemeinschaft aufrechtzuerhalten. Denn das Soziale spielt im Chor auch für das musikalische Ergebnis eine große Rolle.
Im Podcast gibt Gregor Meyer auch Einblicke in die Geheimnisse eines Chorleiters. Etwa, wie genau er wirklich jede oder jeden einzelnen hört. Sein Ziel ist es, sagt er, möglichst keine Einzelstimmen mehr zu hören, aber gleichzeitig die Balance zu finden, dass die Sängerinnen und Sänger nicht das Gefühl haben, sich ständig zurücknehmen zu müssen.
Einsingen als Routine
Das Einsingen sollte immer Teil der Probe sein und es gibt viele verschiedene Vorstellungen und Ansätze, was das perfekte Einsingen braucht. Meyer macht vor jeder Probe dieselben Abläufe und setzt auf den Pawlowschen Effekt, sodass die Gruppe schon automatisch in den Modus der Probe kommt.
Gibt es den idealen Chorklang?
Es gibt viele verschiedene Arten von Chorklang und auch unterschiedliche Klangerwartungen. Je nach Epoche eines Stückes. Meyer sagt aber, ihm geht es immer zuerst um die Stimmung. Als beispielhaft nennt er das Werk „Seven Last Words from the Cross“ von James McMillan, gesungen von The Dmitri Ensemble.
Bemerkenswert findet er daran, wie zwei Arten zu singen aufeinanderstoßen: kindlich, leicht und gerade in den Frauenstimmen und im Kontrast dazu die Männer mit ausladender Stimme und Vibrato.
Am Ende der Folge gibt es wie immer eine praktische Übung zum Mitmachen. Dieses Mal zugeschnitten auf die Situation Einsingen vor einer Online-Chorprobe.
Die Playlist zum Podcast ist dieses Mal kuratiert von Pauline Schüler aus dem Gewandhauschor.