Cannabis als letztes Mittel gegen Schmerzen
Seit Jahrtausenden wird das aus Hanfpflanzen gewonnene Cannabis als pflanzliches Heilmittel eingesetzt. Sogar Hildegard von Bingen schrieb, dass das Mittel bei Übelkeit und Kopfschmerzen heilende Wirkung erzielt. In Deutschland regelt seit 2017 das Gesetz „Cannabis in der Medizin“ die Verschreibungsmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte sowie die Abrechnung über die Krankenkassen. Das Mittel soll allerdings so etwas wie eine letzte Instanz sein und nur bei den Patientinnen und Patienten eingesetzt werden, bei denen andere Mittel keine Wirkung erzielen. Denn wie genau Cannabis im menschlichen Körper wirkt, das ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt.
Forschung ausgebremst
Trotzdem gibt es in Deutschland mittlerweile drei Unternehmen, die eigens für den Deutschen Staat Hanfpflanzen anbauen. Streng kontrolliert wird das durch die am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angesiedelte Cannabisagentur. Lange Zeit aber war die Substanz in Deutschland verboten, sowohl als Rauschmittel als auch in der Medizin. Die Verbotspolitik ist aber nur ein Punkt, der dafür sorgt, dass die Forschungslage schwammig ist. Die Forschung ist aufwendig und teuer und was fehlt, sind Forschungsgelder.
Was weiß man schon über Cannabis in der Medizin? Und was genau müsste erforscht werden, um mehr über die Wirkung von Cannabis zu erfahren? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat mit ihrer Kollegin Julia Seegers. Sie hat für diese Ausgabe vom Forschungsquartett mit Prof. Dr. Matthias Karst von der Schmerzambulanz an der Medizinischen Hochschule in Hannover gesprochen.