Beobachtungssystem Icarus startet
Bereits 2017 ist das Modul von Icarus auf die internationale Raumstation ISS gebracht worden. Am Mittwoch ist das Beobachtungssystem für Tierbewegungen schließlich gestartet. An diesem haben die russische Raumfahrtagentur Roskosmos, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie gut 18 Jahre lang gearbeitet.
Mit dem Langzeitprojekt wollen die Wissenschaftler Tierbewegungen auf der ganzen Welt nachvollziehen können. Dazu wurden kleinste Sender entwickelt, ungefähr in der Größe eines Cent-Stückes, welche durch das geringe Gewicht von nur rund fünf Gramm problemlos am Tier angebracht werden können. Eine kleine Solarzelle sorgt für die Stromversorgung.
Ab Mitte September können wir die ersten schönen Daten von Tieren aufzeichnen. – Prof. Dr. Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie
Aufschluss über Verhalten der Tiere
Die gesammelten Daten werden an die Icarus-Antenne an der Internationalen Raumstation gesendet, die die Erde circa alle 90 Minuten umrundet. Von dort aus wird die Datenmenge weiter an eine Bodenstation geschickt. Die ausgewerteten Ergebnisse sollen Informationen über Lebensumstände und Wanderungsbewegungen verschiedener Tiere liefern. Die können etwa zum Schutz von Zugvögeln beitragen, und sogar zur Früherkennung von Naturkatastrophen genutzt werden.
Über den Start des Tierbeobachtungssystems Icarus spricht detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Martin Wikelski. Er ist Direktor am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie und leitet die Projektentwicklung von Icarus.
Redaktion: Yannic Köhler und Frederik Trautmann