Times New Roman, Comic Sans oder Arial – das sind nur ein paar Klassiker, wenn es um die Schriftart geht. Im Alltag macht sich jedoch kaum jemand ernsthaft Gedanken um die Wirkung der Schrift. Der Inhalt steht im Vordergrund, die Gestaltung wird vernachlässigt. Das ist, folgt man Erik Spiekermann, ein Fehler, denn die Schriftart sagt viel mehr über den Autor aus, als wir denken.
Schrift ist wie Kleidung
Wer auf eine Abendveranstaltung eingeladen ist, macht sich meist besonders schick. Auch bei einem Bewerbungsgespräch gibt es einen entsprechenden Dresscode. Verschiedene Anlässe erfordern unterschiedliche Kleidung.
Mit Schrift ist das nicht anders. Denn unbewusst hat Sprache neben der inhaltlichen Ebene noch eine zweite Wirkung:
Wir haben alle ein anderes Selbstverständnis und das muss sich auch visuell niederschlagen. – Erik Spiekermann, Typograf, Schriftgestalter und Autor
Es spielt also eine wichtige Rolle, ob man sich bei einer großen Bank bewirbt oder in einem hippen Design-Studio. Bei der Bank ist der Anzug Pflicht, im Design-Studio hat man mehr Freiheiten. Das gilt also auch für die Schriftart.
Die richtige Mischung
Wer im Vorstellungsgespräch auffallen möchte, sollte sich also auch Gedanken um die passende Schriftart in der Bewerbung machen. Dabei gilt: Experimentieren lohnt sich. Denn sonst kann der Versuch auch nach hinten losgehen und im schlimmsten Fall richtig peinlich werden.
Schrift existiert nicht allein. Sie ist immer in Farbe und andere Sachen eingebettet. – Erik Spiekermann
Es lohnt sich also, die Bewerbung in verschiedenen Schriftarten auszudrucken und zu vergleichen. Die Erkenntnis ist meist überraschend.
Wie man sich in Bewerbungen von der Konkurrenz abheben kann, erklärt Erik Spiekermann im Interview mit detektor.fm-Moderatorin Constanze Müller.
Redaktion: Laura Zachmann