Deutschland ist bekannt für seinen starken Forschungssektor. Fünf der zehn forschungsstärksten Unternehmen Europas stammen von hier. Doch der Wissenschaftsstandort Deutschland hat auch eine dunkle Seite. Rund 80 Prozent der jungen Wissenschaftler überlegen, aus der Forschung auszusteigen. Dies fand eine Studie von ZEIT und ZEIT ONLINE heraus.
Prekäre Arbeitsverhältnisse
Unsichere Zukunftsaussichten, fehlende Zeit für die eigene Forschung, nur Verträge auf Zeit – so sieht die Realität in der Wissenschaft aus und ist für viele derart enttäuschend, dass sie in einen anderen Bereich wechseln wollen.
90 Prozent der Wissenschaftler haben befristete Stellen. – Leonie Seifert
An der Studie nahmen rund 7.000 junge Akademiker teil und antworteten auf die Frage „Wie geht es euch?“ – die Ergebnisse sind äußerst beunruhigend, könnten schlechter kaum sein. Egal ob wissenschaftliche Hilfskräfte, Doktoranden, Stipendiaten, Postdocs oder Juniorprofessoren: kaum jemand ist zufrieden mit den Zuständen in der Branche.
Hoffnungsträger freie Wirtschaft
Deswegen überlegen sehr viele, in die freie Wirtschaft zu gehen. Dort erhoffen sie sich vor allem klarere Zukunftsaussichten, bessere Bezahlung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Denn all dies lässt der Wissenschaftsbetrieb in Deutschland vermissen.
Leonie Seifert arbeitet als Journalistin für die ZEIT und hat sich mit der Umfrage tiefergehend beschäftigt. detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf hat mit ihr gesprochen.
Redaktion: Markus Vorreyer