Sonnenfinsternis: Total Eclipse
Die totale Sonnenfinsternis in den USA wird groß gefeiert. Hunderttausende Touristen reisen in die Bundesstaaten, über die der Mondschatten wandert. Von Oregon bis South Carolina. Die Straßen sind voll, die Motels ausgebucht – unter 1.000 Dollar geht fast nichts.
An einer bestimmten Stelle auf der Erde ist die Wahrscheinlichkeit einer Sonnenfinsternis erst nach 400 Jahren wieder gegeben. Das macht das Phänomen so selten. – Manfred Gaida, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Im kleinen Ort Madras (Oregon) wird sogar eine Eclipse-Party veranstaltet. Allein hier werden über 150.000 Besucher erwartet. Und damit auch eine Menge Stau, denn nach Madras führen nur Landstraßen.
Der Tag wird zur Nacht
Die erste Vorraussetzung für die Verdunklung der Sonne ist ein Neumond. Die Laufbahn des Mondes und die der Erde sind um fünf Prozent verschoben. Deshalb kommt es aber nicht bei jedem Neumond zu einer Finsternis.
Der Mond muss in einem Knoten seiner Bahn stehen. Nur in den Schnittpunkten, wenn der Mond exakt zwischen Erde und Sonne steht, sind die Bedingungen so, dass wir eine Finsternis erleben. – Manfred Gaida
Aber auch geometrische Abstände spielen eine Rolle. Die Sonne ist um ein Vielfaches weiter entfernt als der Mond. Wenn der Mond sehr nahe steht und die Sonne weit weg ist, kann es zu einer Sonnenfinsternis kommen.
Die Wissenschaft der Finsternis
Die Eklipse, die sich quer durch die USA erstreckt, ist für die Wissenschaft eine Besonderheit. Circa 90 Minuten wandert sie über bewohntes Gebiet. Sonnenfinsternisse sind eigentlich gar nicht so selten: Insgesamt erscheint das Phänomen zwischen zwei und fünf Mal jährlich irgendwo auf der Welt. Allerdings fällt der Schatten oft auf Wüsten, Ozeane oder Krisengebiete. Dementsprechend fällt auch die Aufmerksamkeit aus.
Das bedeutet, dass dieses Mal wesentlich mehr Menschen das Ereignis miterleben können. Und damit entstehen auch mehr Messungen. Die University of California will aus vielen verschiedenen Aufnahmen sogar ein „Eclipse Megamovie“ machen.
Warum das Naturphänomen für die Menschen so interessant ist und was für Untersuchungen die NASA geplant hat, erklärt Manfred Gaida vom deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DRL) detektor.fm-Moderator Lucas Kreling. Manfred Gaida ist Astrophysiker im Raumfahrtmanagement des DLR.
Redaktion: Barbara Butscher